von Sindicato 3 de Copesa.SA
(Concepción, 09. Oktober 2014, medio a medio-poonal).- Der Gewerkschaftsdachverband der Medienschaffenden FETRACOSE (Federación de Trabajadores de las Comunicaciones, la Gráfica y Servicios Conexos) hat mit einer Erklärung auf die Entlassungswelle im Medienkonzern Copesa protestiert. Der Konzern, der dem Unternehmer Álvaro Saieh gehört, besitzt und betreibt unter anderem Zeitungen und Journale wie La Tercera, La Cuarta, La Hora, Pulso, Qué Pasa sowie einige Radiostationen und Internetseiten. Innerhalb von gut einem Jahr seien vom 10. September 2013 bis zum 1. Oktober 2014 insgesamt 479 Mitarbeiter*innen entlassen worden.
Mitarbeiter*innen bezahlen mit Arbeitsplätzen für Unternehmenskrise
Copesa befinde sich aufgrund einer wirtschaftlichen Krise seit mehreren Monaten in einem Umstrukturierungsprozess, „und es sind einmal mehr die Mitarbeiter*innen, die dafür mit ihrem Arbeitsplatz bezahlen müssen“, kritisiert der Dachverband FETRACOSE, in dem sechs Einzelgewerkschaften zusammengeschlossen sind.
Der letzte Rückschlag, den Copesa hinnehmen musste, war die Rücknahme des Projekts 3TV. Die Inbetriebnahme des geplanten Fernsehsenders wurde mehrmals verschoben und schließlich aufgrund finanzieller Probleme ganz aufgegeben. Die letzte Entlassungswelle habe es nach Gewerkschaftsangaben im Bereich Presse und Fortbildung gegeben.
Stressiges Arbeitsklima: Anstieg von Arbeitsunfällen und Krankschreibungen
Dies sei für die Mitarbeiter*innen Anlass gewesen, die Schrumpfung im Personalbereich mit einer Erklärung öffentlich machen zu wollen, so der Chef von FETRACOSE, Abraham Armijo. „Wir wollten die Aufmerksamkeit der Öffentlichkeit und der staatlichen Stellen angesichts dieser Situation der Unsicherheit erreichen, die durch eine wirtschaftliche Krise des Unternehmers Álvaro Saieh und seiner Unternehmensgruppe ausgelöst wurde und sich seit sieben Monaten in einer Reduzierung des Personals bei allen Unternehmen niederschlägt, die mit dem Medienbereich in Verbindung stehen.“
Im Unternehmen herrsche ein Klima tiefer Verunsicherung, was zu einem Anstieg von Arbeitsunfällen und von Krankschreibungen aufgrund von Stress am Arbeitsplatz geführt habe, so Armijo. Bisher habe der Konzern vor allem Personal aus angeschlossenen Bereichen entlassen, etwa in Callcentern und im Vertrieb sowie beim Wachpersonal Stellen gestrichen. Da nun erstmals einer bedeutende Gruppe von Journalist*innen gekündigt worden sei, habe man damit auch an die Öffentlichkeit gehen können, denn das werde anders und stärker wahrgenommen, „doch die Entlassungen und die allgemeine Krise bestehen schon lange“, so der Präsident der FETRACOSE.
Thema Massenentlassung soll Eingang ins Arbeitsrecht finden
Rechtlich könne man gegen derartige Massenentlassungen nicht vorgehen, so der Vorsitzende des Gewerkschaftsverbandes, denn „in diesem Fall lässt sich keine juristische Figur ansetzen, da die massiven Entlassungen schlicht nicht im Gesetz vorgesehen sind. Deswegen möchten wir, dass unsere Anzeige aufgenommen wird, um in der bevorstehenden Arbeitsreform die Massenentlassungen juristisch zu regeln“, unterstrich Armijo mit Blick auf die Regierungsvertreter*innen.
Medienkonzern Copesa: Gewerkschaft kritisiert 479 Entlassungen von Nachrichtenpool Lateinamerika ist lizenziert unter Creative Commons Namensnennung-Weitergabe unter gleichen Bedingungen 4.0 international.
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