(Lima, 18. September 2009, noticias aliadas).- Die jüngsten Waffenkäufe der Regierungen von Brasilien, Chile und Venezuela lassen befürchten, dass Lateinamerika vor einem erneuten Wettrüsten steht.
Nach dem Jahresbericht 2009 des internationalen Stockholmer Friedensforschungsinstituts SIPRI (Stockholm International Peace Research Institute) „stiegen die aus Südamerika gemeldeten Militärausgaben auf 48,1 Milliarden US-Dollar“. Im Vergleich zum Jahr 2007 sei dies ein Anstieg um sechs Prozent. Für den Zeitraum von 1999 bis 2008 bedeutet dies einen Anstieg um 50 Prozent.
Insgesamt gaben die südamerikanischen Staaten 2,6 Prozent ihres Bruttoinlandsprodukts für militärische Belange aus.
„Mit 48 Prozent ist Brasilien bei Weitem das Land mit den höchsten Militärausgaben in Südamerika“, so der Report. Im Jahr 2008 hat Brasilien geschätzte 23,3 Milliarden Dollar dafür ausgegeben „und deshalb hat das Land einen großen Einfluss auf den regionalen Trend“.
„Das Land mit den zweithöchsten Militärausgaben auf dem Kontinent ist Kolumbien, das damit ebenfalls erheblich zum regionalen Anstieg beiträgt. Der Militärhaushalt ist real in den letzten Jahren um 142 Prozent gestiegen“, so der Bericht weiter.
Als Hauptgrund für die erhöhten Militärausgaben in Südamerika führt der Bericht den Anstieg der Preise für Rohstoffe in den letzten fünf Jahren an, vor für allem Kupfer, Soja und Rohöl. Von diesem Preisanstieg profitierten Länder wie Brasilien, Chile, Ecuador und Venezuela.
Rodrigo Álvarez, Forscher der Lateinamerikanischen Fakultät für Sozialwissenschaften FLACSO (Facultad Latinoamericana de Ciencias Sociales), kritisierte in einem Interview mit der Nachrichtenagentur Notimex, es sei „unlogisch, dass wir soviel Geld für Waffen ausgeben, wo wir doch ernste Probleme auf den Bereichen der Bildung, Gesundheit und Wohnraum haben“.
Militärausgaben um 50 Prozent gestiegen von Nachrichtenpool Lateinamerika ist lizenziert unter Creative Commons Namensnennung-Weitergabe unter gleichen Bedingungen 4.0 international.
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