(Berlin, 27. Juni 2014, poonal).- In der Nacht vom 23. auf den 24. Juni brachen Unbekannte in die Büroräume der Wochenzeitung „Contralínea” ein. Die Diebe entwendeten neben 19 Computern Teile des Zeitungsarchivs, Fernseher sowie weitere Geräte. Alle Redaktionsschreibtische wurden offenbar systematisch durchsucht, mehrere Fenster und Türen aufgebrochen. Die Journalist*innen fanden die Kabel der Überwachungskameras zerschnitten vor. Die Zeitschrift sprach in einer ersten Stellungnahme von einem „Einschüchterungsakt im Kontext permanenter Attacken gegen das Team von Contralínea”.
Erst am 18. April war in die Privatwohnung des Chefredakteurs Miguel Badillo eingebrochen worden. Die Redaktion von Contralínea hat sich seit der Gründung der Zeitschrift 2002 mit investigativem Journalismus über Korruptionsfälle in der Privatwirtschaft und Regierungseinrichtungen einen Namen, aber auch viele Feinde geschaffen. Einbrüche, Drohungen und Gerichtsverfahren gehörten in den vergangenen Jahren fast schon zum Alltag des Redaktionsteams.
Auf Drängen der UNO und der Interamerikanischen Menschenrechtskommission (CIDH) hatte das mexikanische Innenministerium zuletzt Vorsorgemaßnahmen nach dem Protokoll für Schutzmechanismen für Menschenrechtsverteidiger*innen und Journalist*innen getroffen. Dazu gehörte auch die ständige Bewachung des Büros. „Die neue Aggression belegt die fehlende Effizienz des Innenministeriums, um die journalistische Arbeit zu garantieren und zu schützen“, so Contralínea in seiner Stellungnahme.
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