Bürgermeisterin ermordet, weitere Leichen gefunden

(Venezuela, 04. Januar 2016, telesur/poonal).- Am 2. Januar wurde Gisela Mota, die Bürgermeisterin der Kleinstadt Temixco im mexikanischen Bundesstaat Morelos, nach nur einem Tag im Amt ermordet. Bewaffnete waren in ihr Haus eingedrungen und hatten sie keine 24 Stunden nach ihrem Amtsantritt erschossen. Auf der anschließenden Verfolgungsjagd mit der Polizei kamen zwei der mutmaßlichen Täter ums Leben, zwei Weitere wurden verhaftet. Ein erst 17-jähriger Festgenommener gestand daraufhin, in die Ermordung von fünf anderen Personen verwickelt zu sein. Man nimmt an, dass es sich dabei um Opfer des Kartells Los Rojos handelt.

Der Gouverneur des Bundesstaates Morelos, Graco Ramírez, machte das organisierte Verbrechen für den Mord an der Kommunalpolitikerin verantwortlich und erklärte: „Wir werden nicht nachgeben.“ Morelos gilt als eine der Regionen in Mexiko, die am stärksten von der Gewalt der Drogenkartelle betroffen ist. Von Seiten der Kartelle wird versucht, durch Erpressung und Entführungen das Prinzip Dinero o Muerte – Geld oder Tod zu etablieren.

Bürgermeisterin soll Bodyguards abgelehnt haben

In ihrer Amtsantrittsrede hatte die Mitte-Links Politikerin Mota der Partei PRD den Drogenkartellen und ihren Praktiken den Kampf angekündigt. Auf ihrer Beerdigung sagte ein Mann, der seinen Namen nicht nennen möchte, Mota sei „sauber“ gewesen. Sie habe es sogar abgelehnt, von Bodyguards begleitet zu werden, weil sie nicht wollte, dass ihretwegen andere Menschen sterben.

Der Vorfall in dem rund 90 km südlich von Mexiko-Stadt gelegenen Temixco ist kein Einzelfall. In Mexiko wurden in den letzten zehn Jahren insgesamt 71 Bürgermeisterinnen und Bürgermeister umgebracht. Andere Vertreter*innen der Verwaltung wiederum arbeiten – wie in dem bekanntgewordenen Fall von Iguala – mit den Banden des organisierten Verbrechens zusammen.

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