(Brasilia, 8. August 2023, Prensa Latina).- Der vom brasilianischen Präsidenten Luiz Inácio Lula da Silva einberufene Amazonas-Gipfel wurde am 8. August im nördlichen Bundesstaat Pará eröffnet, um eine gemeinsame Agenda für die Zusammenarbeit und die Entwicklung des Regenwaldes aufzustellen.
Konsolidierung vor dem nächsten Klimagipfel
Am vierten Treffen der Präsidenten der Mitgliedsstaaten des Amazonas-Kooperationsabkommens in Belém, der Hauptstadt von Pará, nehmen die acht Unterzeichnerstaaten des Abkommens teil: Brasilien, Bolivien, Kolumbien, Guyana, Ecuador, Peru, Surinam und Venezuela. Dazu sind Vertreter*innen eingeladener Nationen und internationaler Organisationen anwesend, darunter die Organisation für das Amazonas-Kooperationsabkommen (OTCA). Dem Präsidententreffen gingen die Amazonas-Dialoge vom 4. bis 6. August voraus. Das Treffen wurde von einem Programm mit über 300 Veranstaltungen der Zivilgesellschaft begleitet. Die Ergebnisse der Diskussionen werden den Staats- und Regierungschefs der Amazonasländer im Rahmen einer Initiative übergeben, die die soziale Partizipation bei den Spitzentreffen des Gipfels fördern will. Im Rahmen des Forums fand am Vortag ein Treffen der Außen- und Umweltminister statt, das der Vorbereitung des Präsidententreffens diente.
Die „Kanäle des Dialogs“ aktivieren
Der brasilianische Außenminister Mauro Vieira erklärte, dass die Länder der Amazonas-Region am Ende des Gipfels die so genannte Erklärung von Belém verabschieden werden, in der eine neue gemeinsame Agenda für die regionale Zusammenarbeit zur Förderung einer nachhaltigen Entwicklung des Regenwaldes festgelegt wird. Die Erklärung wird den Schutz des Regenwaldes und des Wassereinzugsgebiets, die soziale Inklusion, die Förderung von Wissenschaft, Technologie und Innovation, die Belebung der lokalen Wirtschaft und die Wertschätzung der indigenen Völker und ihres angestammten Wissens umfassen. Ein weiteres Ziel des zweitägigen Treffens ist die Stärkung der OTCA, damit diese die Amazonasstaaten bei der Durchführung von Initiativen und Projekten für eine nachhaltige Entwicklung unterstützen kann. Ziel des Gipfels ist es, dass die Länder des Amazonasgebiets sich auf eine einheitliche Position zum Schutz des Regenwalds einigen, die auf dem nächsten Weltklimagipfel (COP28) im November in den Vereinigten Arabischen Emiraten vorgestellt werden soll. Laut Vieira hat die Regierung Lula seit ihrem ersten Tag im Amt entschlossen gehandelt, um die humanitäre Katastrophe zu beenden, die in den letzten Jahren durch das Vordringen des illegalen Bergbaus in das Gebiet der Yanomami-Indigenen ausgelöst wurde. Mit dem Treffen wolle die Regierung „die Kanäle des Dialogs reaktivieren“ und „durch Zusammenarbeit Lösungen für unsere gemeinsamen Herausforderungen finden“.
Mit einer Gesamtfläche von sieben Millionen Quadratkilometern ist die Amazonasregion das artenreichste Gebiet und die wichtigste Wasserreserve der Erde. In der Lunge der Welt leben rund 50 Millionen Menschen und mehr als 400 indigene Volksgruppen.
Amazonas-Gipfel in Brasilien eröffnet von Nachrichtenpool Lateinamerika ist lizenziert unter Creative Commons Namensnennung-Weitergabe unter gleichen Bedingungen 4.0 international.
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