Lula würdigt Assange als Verteidiger der Pressefreiheit

Pressefreiheit
Proteste für die Freilassung des damals inhaftierten Lula da Silva. Braslia, 2018
Foto: Ricardo Cifuentes via wikimedia
CC BY-SA 4.0

(Brasilia, 29. April 2025, Brasil de Fato).- Bei der Beerdigung von Papst Franziskus trafen auch zwei prominente politische Ex-Gefangene aufeinander: Inácio Lula da Silva, brasilianischer Präsident, und Julian Assange, Journalist und Gründer von WikiLeaks. Dabei würdigte PT-Chef Lula den berühmten Computer-Hacker als Vorbild für alle, die sich für die Pressefreiheit und die Menschenrechte einsetzen. „Letzten Freitag (25. April) empfing ich in Rom den Journalisten und Programmierer Julian Assange. Wir sprachen über das Engagement von Papst Franziskus für Meinungsfreiheit und Demokratie. Die Audienz, die der Papst 2023 der Ehefrau und den Kindern von Assange gewährte, war der Ausgangspunkt dafür, dass die Kampagne für die Freilassung des Journalisten neuen Aufschwung gewann“, erklärte Lula. „Ich habe mich sehr gefreut zu sehen, dass es Assange gesundheitlich gut geht und dass er dabei ist, sein Familien- und Berufsleben wiederaufzubauen. Er ist ein Beispiel für alle, die für die Verteidigung der Pressefreiheit und der Menschenrechte eintreten“, heißt es weiter im Text des Präsidenten auf seinem Account bei X.

Lulas Bewunderung für den Journalisten reicht weit zurück

Seit Assange begann, Menschenrechtsverletzungen des US-Militärs im Irak und in Afghanistan an die Öffentlichkeit zu bringen, hat ihn der brasilianische Präsident als Stütze der Demokratie verteidigt. 2012 flüchtete Assange in die Botschaft Ecuadors in London, um einer politisch motivierten Inhaftierung zu entgehen, und Lula wurde zu einer der wichtigsten Stimmen, die seine Freiheit verlangten. 2019 wurde der Journalist in ein britisches Hochsicherheitsgefängnis gebracht; dort lebte er fünf Jahre lang in ständiger Gefahr, in die USA abgeschoben zu werden, wo ihm die Todesstrafe drohte. Julian Assange wurde schließlich 2024 freigelassen: Nachdem er sich in einem Übereinkommen schuldig erklärte, Militärgeheimnisse der USA verraten zu haben, erhielt er im Gegenzug die Freiheit, da er das Strafmaß (fünfeinhalb Jahre Haft) bereits abgesessen hatte. „Die Welt ist heute ein bisschen besser und weniger ungerecht. Julian Assange ist nach 1.901 Tagen Haft frei. Seine Entlassung und seine Rückkehr nach Hause, wenn auch sehr spät, stellen einen Sieg der Demokratie und des Kampfes um die Pressefreiheit dar“, kommentierte der Präsident damals die Freilassung des Journalisten.

Lula selbst war ebenfalls ein politischer Häftling: 580 Tage lang, zwischen April 2018 und November 2019, saß er in Brasilien wegen Korruptionsvorwürfen im Gefängnis. Während dieser Zeit war es ihm untersagt, an den Präsidentschaftswahlen 2018 teilzunehmen, bei denen er den Umfragen zufolge führte und die in seiner Abwesenheit Jair Bolsonaro gewann.

Übersetzung: Christa Röpstorff

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