(Mexiko-Stadt, 14. Juli 2020, cimacnoticias).- Die Datensammlung zur Erfassung von Vermisstenfällen wurde konzeptionell überarbeitet und erweitert. Das neu eingeführte Register RNPEDNO (Registro Nacional de Personas Desaparecidas y No Localizadas) gibt nun Aufschluss darüber, wie hoch der Anteil der Menschenrechtsverteidiger*innen, Journalist*innen oder Migrant*innen ist, wie viele der verschwundenen oder vermissten Personen eine Behinderung haben oder wie viele der Betroffenen Angehörige der LGBTQ-Gemeinschaft sind. Von verschwundenen Personen wird gesprochen, wenn mit Sicherheit oder großer Wahrscheinlichkeit von einem Verbrechen ausgegangen werden muss; als vermisst gelten Menschen, über deren aktuellen Verbleib nichts bekannt ist.
Besonders betroffen: Mädchen zwischen 15 und 19 Jahren
Bezogen auf den Zeitraum der 1960er Jahre bis zum 13. Juli 2020 waren 24 % aller verschwundenen und vermissten Personen in Mexiko Frauen. Aktuell gelten in Mexiko 18.258 Frauen und Mädchen als vermisst bzw. verschwunden. Sie sind mehrheitlich zwischen 15 und 19 Jahre alt: 5.397 zwischen 15 und 19 Jahren, 2.275 zwischen 20 und 24 Jahren und 2.030 zwischen 25 und 30 Jahren. Die meisten stammen aus den Bundesstaaten Estado de México (4.131 Fälle), Tamaulipas (2.400 Fälle) und Veracruz (1.210 Fälle). Nichtsdestotrotz waren erst dieses Jahr in den Bundesstaaten Estado de México und Veracruz die Haushaltsmittel für Maßnahmen zum Schutz von Frauen gekürzt worden.
Genaue Zahlen in Echtzeit
Am 13. Juli stellte das Innenministerium (Segob) den Bericht Suche, Identifizierung verschwundener Personen und öffentlich zugängliche Version der Vermissten-Datenbank vor. Das Register war seit 2018 nicht mehr aktualisiert worden. Die mexikanische Innenministerin Olga Sánchez Cordero begrüßte die Neukonzipierung der Datenbank und erklärte: „Ab heute wissen wir in Echtzeit, wie viele Mädchen, Jungen, Jugendliche, Männer und Frauen als verschwunden gemeldet wurden, und das aufgeschlüsselt nach Bundesstaat, Gemeinde und Ort von den 1960er Jahren bis zum heutigen Tag.“
Übersetzung: Christiane Kämpf de Salazar
Fast 20.000 Frauen und Mädchen verschwunden von Nachrichtenpool Lateinamerika ist lizenziert unter Creative Commons Namensnennung-Weitergabe unter gleichen Bedingungen 4.0 international.
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