(Mexiko-Stadt, 02. Juni 2024, ladiaria).- Als die Wahlbehörden begannen, die ersten offiziellen Ergebnisse zu veröffentlichen, berichteten die mexikanischen Medien bereits, dass Claudia Sheinbaum die Präsidentschaftswahlen am Sonntag gewonnen hat. Sie gewinnt die Wahlen als Kandidatin der Partei Bewegung Nationaler Erneuerung (Movimiento de Regeneración Nacional Morena) und des Linksbündnisses Lasst uns weiter Geschichte schreiben (Sigamos Haciendo Historia) , dem neben Morena auch die Arbeitspartei (Partido del Trabajo PT) und die Grüne Ökologische Partei Mexikos (Partido Verde Ecologista de México PVEM) angehören.
Nach den von Morena veröffentlichten Umfragedaten hätte Sheinbaum 63,2 Prozent der Stimmen erhalten, während Xóchitl Gálvez, der Kandidat des rechten Oppositionsbündnisses Kraft und Herz für Mexiko (Fuerza y Corazón por México), auf 26,5 Prozent kam. Mit 10,3 Prozent der Stimmen lag Jorge Álvarez Máynez, der Kandidat des Mitte-Links-Bündnisses Bürgerbewegung (Movimiento Ciudadano), weiter hinten.
Der Präsident von Morena auf nationaler Ebene, Mario Delgado, schrieb fast unmittelbar nach Ende der Wahlzeit, lange bevor es offizielle Daten gab, auf seinem X-Account: „Wir haben das Glück, in einer der Sternstunden der Geschichte unseres Landes, aber auch Lateinamerikas und der ganzen Welt zu leben. Dr. Claudia Sheinbaum wird die erste Frau im Präsidentenamt in unserer Geschichte sein!“
Historisch hohe Wahlbeteiligung
Auch ohne offizielle Verifizierung wurde geschätzt, dass die Beteiligung der Bürger*innen an den Wahlen, bei denen die Mexikaner*innen neben dem/der Präsidenten bzw. Präsidentin auch die 500 Abgeordneten und 128 Senator*innen, die Gouverneure der Bundesstaaten Guanajuato, Morelos, Puebla, Jalisco, Tabasco, Veracruz, Yucatán und auch Mexiko-Stadt wählten, bei über 70 Prozent lag. Dies ist die höchste Wahlbeteiligung seit 1994, als der Wahlrekord bei 77 Prozent lag, so Aristegui Noticias.
Während des Wahltages, an dem mehr als 99 Millionen Mexikaner*innen wahlberechtigt waren, gab es zwei Todesfälle und Schießereien in Wahllokalen. Schon während des Wahlkampfes kam es zu zahlreichen Gewalttaten, darunter fast 40 Morde an Kandidat*innen für verschiedene Ämter.
Die künftige Präsidentin Sheinbaum, die zwischen Dezember 2018 und Juni letzten Jahres an der Spitze der Regierung von Mexiko-Stadt stand, bestätigte mit ihrem Wahlsieg, was alle Umfragen andeuteten, die ausnahmslos auf sie als Nachfolgerin des derzeitigen Präsidenten Andrés Manuel López Obrador hindeuteten.
Claudia Sheinbaum Pardo, 61 Jahre alt, Diplom-Physikerin und promovierte Umweltingenieurin, ist die Tochter eines Chemieingenieurs und einer Biologin. Beide Elternteile sind jüdischer Abstammung und eng mit der akademischen Welt und dem Aktivismus an der Nationalen Autonomen Universität von Mexiko verbunden.
An dieser Universität begann die künftige mexikanische Präsidentin – die nicht nur die erste weibliche Präsidentin in der Geschichte ihres Landes sein wird, sondern auch die erste in Nordamerika – in den 1980er Jahren mit ihrem studentischen Engagement.
Ihr erstes politisches Amt übte sie zwischen 2000 und 2006 als Umweltministerin des Bundesdistrikts aus. In dieser Zeit war der Regierungschef der mexikanischen Hauptstadt López Obrador, der damals der Demokratischen Revolution (PRD) angehörte, die heute oppositionellen Partei ist.
Claudia Sheinbaum wurde zur Präsidentin Mexikos gewählt von Nachrichtenpool Lateinamerika ist lizenziert unter Creative Commons Namensnennung-Weitergabe unter gleichen Bedingungen 4.0 international.
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