14. März: Ein Jahr ohne Marielle!

(São Paulo, 14. März 2019, Brasil de Fato).- Wer gab den Auftrag Marielle zu ermorden? Auch nach einem Jahr nach dem Mord an der Stadträtin Marielle Franco und ihrem Fahrer Anderson Gomes gibt es keine Antwort auf diese Frage. Zwar wurden zwei ehemalige Militärpolizisten, Ronnie Lessa und Elcio Vieira de Queiroz, verhaftet, doch die Drahtzieher sind weiterhin unbekannt.

In mehreren Städten Brasiliens und auch in anderen Ländern wurden politische Aktionen durchgeführt, um Antworten auf die tausenden Verbrechen in den Favelas und Vierteln zu fordern, die sich hauptsächlich gegen Schwarze und Arme richten. Marielle war ein Vorbild bei der Verteidigung der Menschenrechte der Allerärmsten, sie selber bezeichnete sich als „Schwarze Frau, Tochter aus der Favela und Verteidigerin der Menschenrechte“.

Weltweite Kundgebungen zur Erinnerung an Marielle Franco

Um an Marielle zu erinnern wurden Kundgebungen und Aktivitäten in verschiedenen Städten des Landes durchgeführt. In der Stadt Rio de Janeiro begann das Programm am 14. März um 6 Uhr morgens mit der Aktion „Aufwachen mit Marielle“ und zum Abschluss aller Aktionen fand im Zentrum das Festival „Gerechtigkeit für Marielle und Anderson“ statt. In der Hauptstadt Brasilia wurden unter anderem Straßenschilder mit dem Namen Marielle Franco verteilt. In der gesetzgebenden Versammlung wurde eine feierlicher Akt des Gedenkens an die Stadträtin durchgeführt. Auch wurde ihr posthum veröffentlichtes Buch mit dem Titel „UPP*: Der Abbau der Favelas in drei Buchstaben“ vorgestellt. Dabei geht es um die systematische Gewalt, die die sogenannte Befriedungspolizei UPP (Unidad de Policía Pacificadora) in den Favelas ausübt.

Weitere Gedenkveranstaltungen fanden in Buenos Aires, Bogotá, Montevideo, Paris, Berlin, Amsterdam, Genf, Bologna, Madrid, London, Zürich, Melbourne, Montreal, New York und weiteren US-Städten statt.

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