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(Lima, 12. März 2025, servindi).- Die Streichung von Finanzmitteln der US-Behörde für internationale Entwicklung (USAID) bedroht den Fortbestand eines unabhängigen Mediensektors in Lateinamerika. Betroffen sind unter anderem Medien wie das Magazin Anfibia (Argentinien), Agência Pública (Brasilien), Ciper (Chile), Plaza Pública (Guatemala), Armando.Info (Venezuela) oder La Silla Vacía (Kolumbien). Artur Romeu, Leiter des Lateinamerikabüros von Reporter ohne Grenzen, erklärte gegenüber Deutsche Welle, spanische Ausgabe, dass die Mittel für die Ausbildung von Auslandskorrespondent’innen und Journalist*innen zur Bekämpfung von Desinformation unerlässlich waren. Emy Padilla, Direktorin von Criterio, weist darauf hin, dass die Kürzung der Finanzierung durch die USA alle Medien in Zentralamerika betrifft. Dies ist darauf zurückzuführen, dass viele Organisationen, die Mittel für die Medien bereitgestellt hatten, ihre Subventionen nun aussetzen mussten. „Wir wissen nicht, was mit den Zuschüssen und den eingefrorenen Mitteln geschehen wird. Wir wissen, dass die Schließung unmittelbar bevorsteht, aber es gibt keine Klarheit über die nächsten Schritte“, fügt Beltrán, Mitbegründer der salvadorianischen Zeitschrift GatoEncerrado, hinzu.
Verschiebung von Schulungen
Alberto Ñiquen, ein Umweltjournalist aus Peru, ist ebenfalls unsicher über die Zukunft des Projekts Conservando Juntos, einer Partnerschaft zwischen USAID und anderen Organisationen, die 70 Journalist*innen für die Untersuchung von Umweltverbrechen geschult hat. Das Projekt sollten die Zivilgesellschaft im Kampf für die Erhaltung der biologischen Vielfalt und gegen Umweltverbrechen im Amazonasgebiet in Brasilien, Kolumbien, Ecuador und Peru stärken. „Das ist ein schwerer Schlag nicht nur für den unabhängigen Umweltjournalismus, sondern auch für den Naturschutz in der Region“, beklagt der peruanische Journalist.
Suche nach Einkommensquellen
„Diese Krise unterstreicht auch die Dringlichkeit einer strukturierten Debatte über nachhaltigen Journalismus und die Rolle der internationalen Zusammenarbeit“, so Romeu von Reporter ohne Grenzen, der sich für eine Diversifizierung der Finanzierungsquellen ausspricht. Für Beltrán besteht eine der Möglichkeiten darin, die Leser*innen um Spenden zu bitten, um den unabhängigen Journalismus zu unterstützen.
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