(Mexiko-Stadt, 4. Dezember 2024, la jornada).- Ab dem 1. Januar 2025 wird der Mindestlohn in Mexiko um zwölf Prozent angehoben. Im Allgemeinen soll er von 249 (11,70 Euro) auf 279 Pesos (13,15 Euro) pro Tag steigen, an der Nordgrenze sogar von 375 (17,70 Euro) auf 420 Pesos (19,80 Euro). „Das bedeutet, dass der monatliche Mindestlohn im kommenden Jahr rund 8.364 Pesos (394 Euro) betragen wird“, sagte Präsidentin Claudia Sheinbaum Pardo.
Vor 2018 habe es Hungerlöhne gegeben, was zur Verarmung der Arbeitnehmer*innen geführt habe. Sheinbaum betonte, dass der Mindestlohn unter ihrem Amtsvorgänger Andrés Manuel López Obrador deutlich angehoben wurde. „Unser Ziel besteht darin, 2,5 Basis-Warenkörbe (canastas básicas) zu erreichen.“ Das würde bei mehr oder weniger gleichbleibender Inflation eine jährliche Erhöhung von zwölf Prozent bedeuten. „Heute haben wir das erreicht, und es stimmt nicht, dass dadurch die Inflation steigt und keine Investitionen mehr getätigt werden.“
Sheinbaum hob zudem hervor, dass die Arbeitslosigkeit in Mexiko laut dem nationalen Statistikinstitut Inegi auf dem niedrigsten Stand seit zwei Jahrzehnten ist. „Das sind gute Nachrichten“, betonte sie.
Schulterklopfen von allen Seiten
Arbeitsminister Marath Bolaños wies darauf hin, dass die Erhöhung des Mindestlohns, auf die sich Regierung, Wirtschaft und Arbeitnehmer*innen einstimmig geeinigt haben, 1,5 Basis-Warenkörben entspricht. Ziel sei es, dass die Arbeitnehmer*innen im Jahr 2030 mit dem Mindestlohn 2,4 Basis-Warenkörbe erwerben könnten.
Dass 4,1 Millionen Menschen der Armut entkommen seien, hänge mit dem gestiegenen Mindestlohn zusammen, so Bolaños in der Pressekonferenz. Der Minister erklärte zudem, dass 8,5 Millionen Arbeitnehmer*innen direkt von der Erhöhung profitieren werden. Er wies weiter darauf hin, dass die Erhöhung seit 2019 einen erheblichen Einfluss auf die durchschnittlichen Sozialversicherungsbeiträge habe. Dieser sei real um 23,3 Prozent gestiegen und liege damit „deutlich über der Inflation“.
Im Nationalpalast lobte Francisco Cervantes, Präsident des Koordinationsrates der Unternehmen, die historisch niedrige Arbeitslosenquote von 2,48 und betonte, dass die Teilhabe am Wohlstand bedeute, den Reichtum zu verteilen, um die Situation der Mexikaner*innen zu verbessern. Die mexikanischen Unternehmer*innen würden die Erhöhung des Mindestlohns wohlwollend begleiten, sagte er und hob die guten Beziehungen zwischen den Sektoren der Wirtschaft und Arbeit hervor. „Heute haben wir 19 Streiks, das ist nichts.” Auch der Vertreter der Arbeitnehmerschaft lobte die Vereinbarung.
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