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(Montevideo, 30. April 2025, Prensa Latina).- Der uruguayische Innenminister Carlos Negro äußert sich besorgt über den psychischen Gesundheitszustand der Polizei: Die Selbsttötungsrate sei überdurchschnittlich hoch.
Wo Waffen sind, wird auch geschossen
„Wir sind sehr besorgt über die Gesundheit und den Zustand der Polizeikräfte. Dies hat nicht nur Auswirkungen innerhalb des Innenministeriums (MI), sondern auch nach außen, denn es betrifft unsere Polizisten und ihre Familien“, sagte Negro bei einer von Somos Uruguay (Wir sind Uruguay) organisierten Veranstaltung. Der Innenminister erwähnte die „hohe Selbsttötungsrate bei der Polizei, die doppelt so hoch ist wie die an sich schon hohe allgemeine Rate in der uruguayischen Gesellschaft“. Er räumte ein, dass „die Verfügbarkeit von Waffen dabei auf alle Fälle eine sehr wichtige Rolle spielt“.
Polizeikräfte toppen die ohnehin hohe Selbstmordrate
Im Jahr 2024 nahmen sich nach Angaben der Polizeigewerkschaft Sindicato Único de Policías del Uruguay 16 Beamte das Leben. Die Gewerkschaft schätzt, dass die Selbsttötungsrate in der Polizei 38,2 pro 100.000 Einwohner beträgt und damit höher ist als die der Bevölkerung des Landes die bei 21 pro 100.000 Menschen liegt (zum Vergleich: Deutschland: 12,3; Spanien 7,7). Laut Negro bedeuten diese psychischen Erkrankungen, dass „die effektive Polizeikraft des Landes vielleicht nicht die 25.000 Beamten umfasst, die wir haben können oder glauben zu haben“. Derzeit stünden nicht mehr als 4.000 Polizeibeamte für operative Aufgaben zur Verfügung. Aus diesem Grund sei die Bewältigung der Probleme der psychischen Gesundheit und des Gesundheitszustandes unserer Polizei eines der wichtigsten Ziele, die es anzugehen gelte, so Negro.
Hohe Rate psychischer Erkrankungen bei Polizist*innen von Nachrichtenpool Lateinamerika ist lizenziert unter Creative Commons Namensnennung-Weitergabe unter gleichen Bedingungen 4.0 international.
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