(Port-au-Prince, 1. November 2022, prensa latina).- Die Anzahl der Cholera-Fälle in Haiti steigt weiter an: Allein im Oktober 2022 gab es 2.993 Verdachts- und 56 Todesfälle. Das geht aus dem jüngsten Bericht des Gesundheitsministeriums hervor.
Damit ist die Zahl der Verdachtsfälle gegenüber der letzten Übersicht um 25 Prozent gestiegen, auch die Zahl der Todesfälle hat um 21 Prozent zugenommen. Die Krankheit breitet sich insbesondere in den Gemeinden Cité Soleil und Port-au-Prince in der Metropolregion der Hauptstadt des Landes aus.
Vor allem Kinder und Jugendliche betroffen
Die Altersgruppe der Ein- bis Vierjährigen ist am meisten betroffen – sie verzeichnet mit einem Anteil von 26 Prozent insgesamt 603 Verdachtsfälle, während 48,5 Prozent der Gesamtfälle bei Kindern unter 19 Jahren zu finden sind. Derzeit gibt es in acht von zehn Departements bestätigte oder mögliche Fälle, allerdings entfallen 80 Prozent davon auf das Departement Oeste, in dem sich auch die Hauptstadt befindet.
Ende Oktober hatte die Abteilung für Katastrophenschutz den Beginn von Sensibilisierungsmaßnahmen in den am meisten betroffenen Gebieten angekündigt. Damit soll eine weitere Ausbreitung der Krankheit verhindert werden. Die Ausbreitung der Cholera schwächt das karibische Land weiterhin. Eine Einheit der UN-Blauhelme hatte die Krankheit laut offiziellen Berichten im Jahr 2010, direkt nach dem Erdbeben, das mehr als 200.000 Todesopfer forderte, ins Land gebracht. Bisher sind seitdem in Haiti 10.000 Menschen an Cholera gestorben, weitere 800.000 haben sich infiziert.
Das Wiederaufflammen der Cholera fällt in eine kritische Zeit für das Land. Wichtige Dienstleistungsaktivitäten können wegen des Treibstoffmangels nicht ausgeführt werden. Diese schwierige Situation wird durch Aktivitäten bewaffneter Gruppen noch verstärkt.
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