Ein durch und durch solidarischer Mensch: zum Tod von Kalle Staymann

Kalle Staymann, 2011, Las Flores, Uruguay. Foto: Ute Löhning
Kalle Staymann, 2011, Las Flores, Uruguay. Foto: Ute Löhning

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Mit 70 Jahren und nach langem Kampf gegen seine schwere Krankheit ist Kalle Staymann am 26.9.2023 viel zu früh von dieser Welt gegangen. Dabei war sein Lebenswille noch sehr groß, er hatte noch viele Pläne und Projekte. „Kalle konnte nie etwas nur halb machen“, sagte sein Sohn.

Ob in der Nicaragua- und El Salvador-Solidarität, bei Mobilisierungen gegen Massentierhaltung und Großschlachthöfe, im Einsatz für Menschenrechte oder gegen das Erstarken der extremen Rechten, beim Entwickeln von Datenbanken und Websites, bei Hausprojekten und Fußballtraining für Mädchen, oder wie zuletzt sein Engagement für den „Klappstuhlkulturverein“: wenn schon, dann richtig. Entschieden und solidarisch ging Kalle alles im Leben an.

Er agierte oft im Hintergrund, wollte nur selten namentlich erwähnt werden und war doch so wichtig, so tragend und präsent, bei Recherchen und Produktionen von Radio- und Filmproduktionen mit seiner Partnerin Erika Harzer, bei Technik und Infrastruktur, unsichtbar aber unabdingbar. – So hat er auch an einigen Radiostücken beim Nachrichtenpool Lateinamerika mitgewirkt.

Besonders aber fand er klare, ehrliche und auch kritische Worte. Schon vor vielen Jahren reflektierte er die Arbeit in der Nicaragua-Soli-Bewegung, hinterfragte sich und andere ohne Dogmen. Ermutigend und mit kritischer Solidarität schubste er manch eine*n dabei auch auf dem eigenen Weg ein Stück weiter durchs Leben und bleibt uns für seine solidarische und einfühlsame Haltung in Erinnerung. – Lebe wohl, Kalle.


A la edad de 70 años y tras una larga lucha contra su grave enfermedad, Kalle Staymann dejó este mundo demasiado pronto, el 26 de septiembre de 2023. A pesar de que sus ganas de vivir seguían siendo muy grandes y de que tenía muchos planes y proyectos aún.
„Kalle nunca podía hacer nada a medias“, dice su hijo.

Ya fuera en los movimientos de solidaridad con Nicaragua y El Salvador, en las movilizaciones en contra de la explotación intensiva de animales por los mataderos a gran escala, en su compromiso con los derechos humanos y contra el auge de la extrema derecha, en el desarrollo de bases de datos y páginas web, en proyectos de vida en comunidad y entrenamiento de fútbol para niñas, o como su más reciente compromiso con el lugar de encuentros y eventos „Klappstuhlkulturverein“. Kalle abordaba todo en la vida con determinación y solidaridad.

A menudo actuaba en un segundo plano, pocas veces quería que se le mencionara por su nombre, y sin embargo prestaba tanto apoyo, era tan importante y tan presente respecto a la tecnología e infraestructura en la investigación y la realización de producciones radiofónicas y cinematográficas con su compañera Erika Harzer. Invisible pero indispensable. También colaboró en algunos programas radiofónicos en el Nachrichtenpool Lateinamerika.

Sobre todo Kalle encontró palabras claras, honestas y también críticas. Ya hace muchos años reflexionó sobre las actividades y posturas del movimiento de solidaridad con Nicaragua, cuestionándose sin dogmas a sí mismo y a los demás. Con ánimo de empoderar, y con solidaridad crítica, empujó a muchas personas un poco más en su propio camino por la vida. Además, lo vamos a recordar siempre por su actitud solidaria y empática.
Que te vaya bien, querido Kalle.

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7 Antworten zu “Ein durch und durch solidarischer Mensch: zum Tod von Kalle Staymann”

  1. Ich kannte Kalle nicht persönlich, aber der Film über die Fußball spielenden Frauen in Honduras hat mich tief beeindruckt. Danke dafür!

  2. Liebe Erika, lieber Kalle,

    traurig, dass der Tod euch so früh getrennt hat.
    Ich habe euch beide vor langer Zeit kennen gelernt, in den 1980-er Jahren in Nicaragua.
    Und wir haben uns aus den Augen verloren.
    Aber nicht aus der Erinnerung.
    Und das ist es, was bleibt.
    Mach es gut, Kalle.
    Und dir Erika wünsche ich viel Kraft, diesen Verlust zu verkraften.

  3. Liebe Erika, lieber Kalle,
    wir haben uns über die Kohlfurter und die Filmarbeit kennengelernt. Ihr ward und seid Vorbilder – im Leben wie in der Filmarbeit. Ich wünschte, es wäre mehr Zeit geblieben, auch um sich noch einmal zu treffen. Und ich wünschte, es gäbe und hätte mehr gegeben von euch, dann wären wir in einer anderen Situation. Liebe Erika, danke für die Benachrichtigung und alles Liebe und viel Kraft und in der Hoffnung auf ein Wiedersehen, Andrea

  4. Liebe Erika, was für eine traurige Nachricht. Wenn ich an Kalle denke, dann habe ich Bilder vor Augen: Kalle tischlert geniale Lamellenfenster für die Flüchtlingshäuser in Talolinga; Kalle liest uns Passagen aus Peter Weiss Ästhetik des Widerstands vor; Kalle sitzt im dicken Pullover im immer etwas zu kalten Büro über den El Salvador Nachrichten in der Kohlfurter. Ein aufrechter und zutiefst liebenswerter Mann. Er bleibt fest in meiner Erinnerung.

  5. Wir haben es erst jetzt erfahren, als Ringo uns besuchte. Wir schließen uns natürlich den Vorkommentierenden an!

    Es ist immer so ungerecht: O&M leben, der compañero Kalle musste schon sterben. Das erinnert mich an einen Spruch von Guillermo Rotschuh in facebook, wo er schrieb: „A veces el Señor se equivoca.“ Genau, auch jetzt wieder!

    Und mir wird langsam mulmig: immer mehr gute Genossinnen und Genossen „von damals“ treten ab, und ich bin jetzt 80, werde also besorgt … Abrazo, liebe Erika!

    Viva Nueva Guinea …

    PS Leider sind wir seit einem Jahr auch unfreiwillig draußen, in Hamburg.

  6. viendo el video después de muchos años, se me vinieron tantos recuerdos bonitos de esta etapa futbolera de mi vida, realmente Kalle fue una persona excepcional, nos dio tanto sin darse cuenta, entregó su alma a unas niñas desconocidas, todo por amor al deporte, y por su gran corazón, llego en el momento justo para cumplir nuestro sueño de tener entrenador, de jugar con uniformes y tener un equipo, fue para mi de las mejores épocas. gracias Kalle y Erika ❤

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