Rincón Bomba

Ab dem 10. Oktober 1947 wurden nahe des Ortes Las Lomitas, in der nordargentinischen Provinz Formosa, über mehrere Wochen tausende Menschen durch argentinische Sicherheitskräfte ermordet, vergewaltigt, aus der Luft erschossen und zu Zwangsarbeit in sog. „reducciones“ gezwungen. Die Opfer gehörten der indigenen Gruppe der Pilagá an, weshalb die Tat im Jahr 2020 als Genozid eingestuft wurde. Viele der Menschen waren zuvor zu kaum entlohnter Erntearbeit auf einer nahe gelegenen Zuckerrohr-Plantage angestellt worden. Auf ihre Beschwerden folgten Entlassungen und Migration der hungernden Menschen nach Las Lomitas, wo sich dann das Massaker ereignete. Seitens argentinischer Tageszeitungen und der Polizei wurde das Massaker als ein sog. „malón indio“ – als kriegerischer Aufstand der Indigenen dargestellt. Bis zum Gerichtsverfahren 2005 existierte die historische Wahrheit des Massakers nur in der Erinnerung der Pilagá-Bevölkerung. Bis heute kämpfen Nachfahren und Überlebende um die von der Gendarmerie besetzten Ländereien und ökonomische Wiedergutmachung.

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