
(Lima, 29. Januar 2025, servindi).- Chile ist das Land mit der höchsten Todesrate von Walen in den vergangenen zehn Jahren. Grund hierfür sind die zahlreichen Zusammenstöße mit Schiffen, wie eine kürzlich im Magazin Marine Policy erschienene Studie festgestellt hat. Ein Team von 22 Expert*innen hat 156 Todesfälle von Walen zwischen 2013 und 2023 analysiert. Davon wurden 50 auf Zusammenstöße mit Schiffen und Booten zurückgeführt, was einer Rate von fünf Toten pro Jahr entspricht.
Aufgrund von logistischen Schwierigkeiten bei der Durchführung der Nekropsien und des Einflusses der Meeresströmungen könnte es laut der Untersuchung eine Dunkelziffer geben, die tatsächliche Todesrate könnte also höher liegen.
In der Studie wurden auch die an der chilenischen Küste gestrandeten toten Wale untersucht. Zwischen 1972 und 2023 waren das 226 Wale, von denen 28 Prozent an Kollisionen mit Schiffen verendet sind. 55 Prozent der Fälle ereigneten sich zwischen Januar und Mai, dem Zeitraum der Migration der Wale nach Chile.
Schiffsverkehr als größte Gefahr
Da die chilenischen Gewässer rund um die 6.000 Kilometer lange Küstenlinie fast die Hälfte der weltweiten Walarten beherbergen, ist der maritime Verkehr eine Gefahr für diese vom Aussterben bedrohte Spezies.
Die Forscherin Susannah Buchan, Mitautorin der Studie, erklärte gegenüber der Zeitung El País, dass es wichtig sei, Schutzmaßnahmen einzuführen. Dazu gehören eine Geschwindigkeitsbegrenzung von Schiffen in Hochrisikogebieten und eine bessere Planung von Seerouten, um die Meeressäuger besser zu schützen.
Dieser Aufruf zum Handeln betont die Notwendigkeit, die Auswirkungen des Seeverkehrs auf die Wale in Angriff zu nehmen, um den Schutz dieser Spezies in chilenischen Gewässern zu garantieren.
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