(Lima, 13. November 2024, servindi).- Anlässlich der 29. Klimakonferenz der Vereinten Nationen (COP 29) in Baku (Aserbaidschan) haben indigene Vertreter*innen aus dem peruanischen Amazonasgebiet einen dringenden Aufruf zum Schutz indigenen Lebens und indigener Territorien angesichts der Klimakrise gemacht. Die Anführer*innen des indigenen Dachverbandes AIDESEP forderten die Anerkennung und Achtung der Rechte indigener Völker über ihre Territorien, die durch Invasionen und illegale Bergbau- und Drogenmafias in ihrer Existenz bedroht werden.
Jorge Pérez, Miguel Guimaraes und Nelsith Sangama warnten auch davor, dass der Klimawandel verheerende Auswirkungen auf indigene Gemeinschaften hat und ihre Lebensweise, Kultur und ihr Überleben gefährdet. Aus diesem Grund forderten sie, dass der Beitrag indigener Völker zum Schutz und Erhalt der Wälder und Ökosysteme, der für den Klimaschutz fundamental wichtig ist, gewürdigt und unterstützt wird.
Indigene Strategie zum Schutz des Waldes
REDD+ Indígena Amazónico“ (RIA) heißt die von Indigenen entwickelte Strategie, mit Hilfe des Waldschutzes in indigenen Gebieten den Klimawandel zu bremsen. Sowohl die Vertreter*innen von AIDESEP als auch der NGO Anecap Perú betonten, wie wichtig es sei, den Ansatz RIA in Gebieten zu stärken, in denen die Entwaldung noch gering und der Waldanteil hoch ist.
Auf einer Pressekonferenz forderte das Führungstrio auch Finanzmittel und Unterstützung für Initiativen zur Klimaanpassung und zur Risikominderung: „Indigene Gerichtsbarkeit im Rahmen des RIA-Ansatzes als Beitrag zur Eindämmung der Klimakrise und zur Erreichung der UN-Nachhaltigkeitsziele“. Dies erfordere eine effektive Beteiligung der indigenen Völker an den klimapolitischen Entscheidungen, damit ihre Stimmen gehört werden und ihr Wissen bei der Erarbeitung nachhaltiger Lösungen genutzt wird.
„Die Zukunft hängt davon ab, ob wir jetzt handeln“
„Die Zukunft unserer Völker und der gesamten Menschheit hängt davon ab, ob wir jetzt handeln“, erklärten die indigenen Vertreter*innen und riefen dazu auf, sich gemeinsam für das Leben und die Territorien indigener Völker einzusetzen.
Die Klimakonferenz COP 29 findet vom 11. bis 22. November in Baku, Aserbaidschan, statt und bringt Staats- und Regierungschefs, Wirtschaftsunternehmen, Glaubensgemeinschaften, Wissenschaftler*innen und andere Interessengruppen wie indigene Völker und lokale Gemeinschaften zusammen.
Die Interethnische Vereinigung für die Entwicklung des peruanischen Regenwaldes AIDESEP ist die größte Organisation der indigenen Völker im peruanischen Amazonasgebiet und vertritt mehr als 2.400 Gemeinschaften, 109 Verbände und und regionale Organisationen.
Für die diesjährige COP 29 fordern die verschiedenen Organisationen vor allem ein neues Ziel für die Klimafinanzierung und die Umsetzung der COP 28-Vereinbarung zur Abkehr von fossilen Brennstoffen.
Übersetzung: Annette Brox
COP 29 – Indigene rufen zum Schutz des Lebens und indigener Territorien auf von Nachrichtenpool Lateinamerika ist lizenziert unter Creative Commons Namensnennung-Weitergabe unter gleichen Bedingungen 4.0 international.
Schreibe einen Kommentar