Ausstellung ehrt die verstorbenen Angehörigen von Verschwundenen

Verschwundene
Die Schaufel, ständiger Begleiter bei der Suche nach verschwundenen Angehörigen
Foto: PxHere
CC0 Public Domain

(Tegucigalpa , 28. Juli 2024, La Jornada).- In Tegucigalpa wurde die Wanderausstellung „Erinnerungen Weben: das Vermächtnis derer, die nie aufgehört haben zu suchen“ eröffnet. Mit diesem Pilotprojekt sollen Menschen gewürdigt werden, die verstorben sind, ohne den Aufenthaltsort ihrer vermissten Angehörigen zu kennen.

Allein in Mexiko werden nach offiziellen Angaben mehr als 115.000 Personen vermisst, in Honduras knapp 10.000. In El Salvador und in Guatemala verschwanden infolge der bewaffneten Konflikte jeweils bis zu 10.000 bzw. 45.000 Menschen. Hinzu kommen wohl noch unzählige Personen, die auf den zentralamerikanischen Migrationsrouten verschwunden sind, aber in keinem Register geführt werden.

Hinter jeder dieser Zahlen steht auch die schmerzliche Realität der Angehörigen der Vermissten. Viele davon sind bereits verstorben, ohne eine Nachricht ihrer verschwundenen Angehörigen erhalten zu haben – wie viele, ist jedoch nicht bekannt. „Unsere größte Angst ist es, diese Welt zu verlassen, ohne unseren geliebten Menschen zu finden“, sagen die Familien.

Das Internationale Komitee des Roten Kreuzes (IKRK) betont das Recht der Familien auf Information über den Verbleib ihrer Angehörigen. Es begleitet die Familien und arbeitet mit den Behörden bei Such- und Identifizierungsmaßnahmen zusammen. Guela Sekhniachvili, Leiterin der IKRK-Mission in Honduras, berichtet: „Die Familien haben es verdient zu erfahren, was mit ihren geliebten Personen passiert ist. Denn egal, wie viel Zeit schon vergangen ist, sie geben nie die Hoffnung auf, Informationen über das Schicksal und den Verbleib ihrer Angehörigen zu bekommen. Sie suchen jeden Tag weiter. Die Regierungen haben eine Schuld denen gegenüber, die ohne Antworten und ohne ihre Liebsten verstorben sind. Die Staaten haben weiterhin die Verantwortung, verschwundene Personen zu suchen und aufzuspüren.“

Die Wanderausstellung “Erinnerungen Weben” stellt die humanitären Folgen des Verschwindenlassens in Mexiko, Guatemala, El Salvador und Honduras ins Zentrum. Anhand von sieben persönlichen Geschichten, die mit Hilfe von Aussagen der Angehörigen und Mitgliedern des Suchkomitees rekonstruiert wurde, wird gezeigt, wie die Menschen das Vermächtnis ihrer Suche weitergeben.

Im August zieht die Ausstellung von Tegucigalpa weiter nach Mexiko-Stadt, danach nach El Salvador und Guatemala.

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