Claudia Sheinbaum startet Rentenprogramm für Frauen

Claudia Sheinbaum in 2020. Foto: Secretaría de Cultura de la Ciudad de México via flickr, CC BY 2.0.

(Mexiko-Stadt, 5. Januar 2025, La Diaria).- Die mexikanische Präsidentin Claudia Sheinbaum hat die ersten Karten des Rentenprogramms „Pensión Mujeres Bienestar“ verteilt. Dieses Programm, das schrittweise umgesetzt wird, soll jahrzehntelange, unbezahlte und oft nicht anerkannte Arbeit von Frauen würdigen. Das Programm war ein zentrales Wahlversprechen Sheinbaums und bietet finanzielle Unterstützung für Frauen im Alter von 60 bis 64 Jahren. In der ersten Phase, die dieses Jahr beginnt, wird das Programm für Frauen im Alter von 63 und 64 Jahren gelten. In den folgenden Jahren soll es schrittweise auf Frauen ab 60 Jahren ausgeweitet werden.

Insgesamt sollen fast eine Million Frauen von diesem Programm profitieren. Laut der Tageszeitung La Jornada sind diese Frauen bereits registriert und erhalten alle zwei Monate 3.000 mexikanische Pesos, etwa 145 US-Dollar.

Anfang Januar besuchte Präsidentin Sheinbaum die Gemeinden Zinacantepec und Tejupilco im Bundesstaat Mexiko sowie die Bundesstaaten Puebla und Hidalgo, um die ersten Karten persönlich zu überreichen.

Sheinbaum kündigte außerdem zwei weitere Sozialprogramme an: das Rita-Cetina-Stipendium, mit dem zunächst Schüler*innen der Sekundarstufe und anschließend der Grundschule und Vorschule unterstützt werden sollen, und das Gesundheitsprogramm „Salud Casa por Casa“. Dieses Programm sieht ab Februar Hausbesuche von Ärzt*innen und Pfelgekräften vor, die den Gesundheitszustand der Bevölkerung überprüfen, wobei der Fokus auf älteren Menschen und Menschen mit Behinderungen liegt. Je nach individuellem Bedarf sollen die Haushalte monatlich oder zweimonatlich besucht werden.

In einem Video, das in ihren sozialen Netzwerken gepostet wurde, sagte Sheinbaum, dass das Jahr 2025 „den Frauen gewidmet ist, die viele Jahre lang vergessen wurden, dem, was unsere Geschichte, unsere Basis, unser urprüngliches Mexiko ausmacht, den indigenen Frauen unserer Heimat, den Frauen der indigenen Völker, denen wir alles verdanken“.

Eine Frau an der Spitze der Republik

„Wir Frauen haben heute alle zusammen die Präsident*innenschaft der Republik erreicht. Wir sind hier mit unseren Großmüttern, mit unseren Vorfahrinnen, mit unseren Müttern, mit unseren Töchtern und mit unseren Enkelinnen“, sagte Sheinbaum in Puebla. „Es ist unsere Aufgabe, alle Frauen der Geschichte anzuerkennen, die der Gegenwart und die der Vergangenheit.“

Sheinbaum lobte auch die Arbeit ihres Vorgängers Andrés Manuel López Obrador, den sie als den besten Präsidenten Mexikos bezeichnete, und erinnerte an seine sozialen Programme für ältere Menschen, Studierende und Landarbeiter*innen. „Das sind keine Programme mehr, das sind jetzt Rechte“, die in der Verfassung verankert seien, betonte sie. „Frühere Regierungen haben weggenommen, die heutigen geben zurück.“

Sheinbaum wies darauf hin, dass die Regierungspartei ihre Politik als „die vierte Transformation“ bezeichnet habe. Die erste Transformation sei die Unabhängigkeit von Spanien und die Gründung einer Republik gewesen. Die zweite, unter der Führung von Benito Juárez, habe die Verfassungsreform von 1857 mit der Trennung von katholischer Kirche und Staat umfasst, sowie den Widerstand gegen die französische Invasion. Die dritte Transformation sei die mexikanische Revolution gewesen, die von Emiliano Zapata angeführt wurde. Sie erinnerte auch an bedeutende Frauen dieser Revolution wie Josefa Ortiz de Domínguez und Leona Vicario.

Die Präsidentin betonte, dass es auch bei früheren Transformationen Frauen gegeben habe, einige davon bekannt, andere anonym, ebenso wie bei dieser „vierten Transformation“, die sie als „ebenso tiefgreifend, ebenso radikal“ bezeichnete. „Wir verändern das System unseres Landes: von Korruption und Privilegien hin zu einem System der Freiheit und Demokratie, das soziale Gerechtigkeit anstrebt“.

Über das neue Sozialprogramm, das sie vorstellte, sagte Sheinbaum, dass einige Männer, Kollegen, Bürger sie gefragt hätten: „Warum nur für Frauen?“. An das Publikum gewandt, fügte sie hinzu: „Alle Frauen hier werden eine Antwort auf die Frage geben: Wer kümmert sich hauptsächlich um die Kinder? Wer kümmert sich um den Haushalt?“ Ein Chor von Stimmen antwortete: „Frauen“.

Sie fügte hinzu, dass Frauen häufig die Pflege- und Hausarbeit übernehmen, auch wenn sie berufstätig sind. „Wir sind diejenigen, die sich sogar um unsere Ehemänner kümmern“, fügte sie hinzu. „Wenn wir 60 werden, haben wir uns schon um unsere Kinder gekümmert, sie sind erwachsen geworden, sie haben eine Familie gegründet, und jetzt überlassen sie uns die Enkelkinder, damit wir uns um sie kümmern“. Und auch sie übernehme dieses Aufgaben, sagte die Präsidentin. „Wer erkennt diese Arbeit an?“, fragte Sheinbaum. „Niemand“, antwortete das Publikum. „Nun, da eine Frau Präsidentin ist, werden wir die Arbeit der mexikanischen Frauen anerkennen“, sagte sie.

Sheinbaum erinnerte an einen Kommentar eines Komikers nach ihrer Wahl: „Jetzt regiert eine Hausfrau im Nationalpalast.“ Sie bestätigte dies stolz: „Ja, ich bin Großmutter, Mutter, Hausfrau und Präsidentin der Republik.“

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