Als brillanter Musiker erforschte Gustavo Beccera das Universum des chilenischen Folk, in der Welt als nuevos cantos chilenos bekannt gewordene Lieder und elektro-akustische Kompositionen. All das vereint er in dem Stück Batalla para Allende. Dafür bearbeitete er vorrangig manuell ein Magnetband mit einem Tonabnehmer, veränderte die Abspielgeschwindigkeit und verlangsamte den Klang, bis dieser sich in schmerzhaften Geräuschblitze auflöste die sich von den Hörenden nicht länger zu einer Melodie zusammensetzen lassen. Das Ergebnis ist eine ominöse Assonanz, ein in Zeitlupe entfesseltes Gewitter. Hier wird keine Ruhe nach dem Sturm angekündigt, sondern die unvollendete Schlacht Allendes. Beccera brauchte Jahre dafür ein Werk zu schaffen, dass in Rückschau auf die vergangene Unidad Popular zugleich Horror und Hoffnung auszudrücken vermag.