(Född, 1939 – )
Angezogen von den politischen Ereignissen in Lateinamerika, beschließt der schwedische Fotograf Karl Jagare, nach Chile zu gehen. „Ich kam am 2. Dezember 1971 in Santiago an. Am selben Abend nahm ich an einem Treffen im Nationalstadion mit Tausenden Menschen teil. Es war ein Erlebnis voller Emotionen, eine Mischung aus Party und Freude, Ernsthaftigkeit und Kraft. So begann meine fotografische Odyssee in Chile“, erinnert sich Jagare rückblickend.
In Santiago schließt er sich dem Straßentheaterprojekt „Cabezones de Feria“ unter der Leitung von Isidora Aguirre an, mit dem er bald durch ganz Chile reist und Fotos macht. In ihnen blitzt der politische Moment auf, in denen eine Bevölkerung zur Protagonistin ihrer eigenen Geschichte wird. Es sind Gesichter eines revolutionären Kampfes – und ein Stück weit auch einer Illusion. Im Jahr 2009 organisiert das chilenische Museo de la Solidaridad Salvador Allende (MSSA) die Foto-Ausstellung „Es war einmal“. Vorausgegangen war eine Schenkung Jagares von mehr als 100 Fotografien. Die Sammlung ist ein wichtiger Beitrag zum visuellen Gedächtnis der 1000 Tage dauernden Regierungszeit der Unidad Popular.