Polizei schließt erneut Basisradio La Voz de Zacate Grande

(Buenos Aires, 18. Februar 2011, púlsar).- Im Rahmen einer Razzia haben 300 Polizisten vor wenigen Tagen erneut das Basisradio La Voz de Zacate Grande geschlossen. Die schwerbewaffneten Sicherheitskräfte fahndeten nach Bewohner*innen und Führungspersonen von Organisationen, die der Landbesetzung beschuldigt werden.

Ein Gericht hatte Haftbefehle gegen Pedro Canales, Danilo Osorio, Rafael Osorio, Wilmer Rivera und Santos Benito Pérez ausgestellt. Bei allen handelt es sich Anführer lokaler Basisorganisationen. Neben Landbesetzung wird ihnen auch Steuerhinterziehung im Zusammenhang mit dem Betreiben des Basisradios La Voz de Zacate Grande vorgeworfen, weshalb die Schließung des Senders angeordnet worden war.

Strafprozesse sollen Basisradios verstummen lassen

Angesichts der anhaltenden Verfolgung und der Schließung des Radiosenders haben die Bewegung zur Wiedererlangung von Grundstückstiteln auf Zacate Grande (Movimiento de Recuperación y Titulación de Tierras de Zacate Grande) und die Vereinigung zur Entwicklung der Halbinsel Zacate Grande ADEPZA (Asociación por el Desarrollo de la Península de Zacate Grande) angekündigt, entschiedenen Widerstand zu leisten.

Der Weltverband der Community Radios – Sektion Lateinamerika und Karibik AMARC-ALC (Asociación Mundial de Radios Comunitarias América Latina y el Caribe) äußerte „Besorgnis, angesichts des massiven Aufgebots von Sicherheitskräften“. Es werde versucht, über indirekte Maßnahmen wie Strafprozesse, Basismedien wie den Sender La Voz de Zacate Grande, die für lokale Gemeinden arbeiteten, zum Schweigen zu bringen, warnt AMARC-ALC.

UN-Sonderbotschafter kritisiert die Regierung Lobo

Ende Januar hatte sich auch der UN-Sonderbotschafter für Meinungsfreiheit zu Wort gemeldet und die anhaltende Gewalt und Verfolgung von Basisradios in Honduras kritisiert. Er sei besorgt über die Gangart, die die Regierung von Porfirio Lobo gegenüber diesen Sendern an den Tag lege, sagte Frank de La Rue. Er mahnte den honduranischen Staat zudem an, die internationalen Konventionen bezüglich des Rechts auf Meinungsfreiheit einzuhalten, insbesondere die Internationals Vereinbarung über zivile und politische Rechte.

Bereits im Juni des vergangenen Jahres war Radio La Voz unter dem gleichen Vorwand schon einmal von 300 Militärs durchsucht und geschlossen worden.

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