Aktivist*innen fordern Gerechtigkeit in Ciudad Juárez

(Rio de Janeiro, 31. Januar 2011, púlsar).- Mehr als 50 soziale Organisationen Mexikos haben am 29. und 30. Januar in Ciudad Juárez an den „Aktionstagen auf dem Weg zu Gerechtigkeit“ teilgenommen. Sie fordern das Ende der Straflosigkeit in der gewalttätigsten Region des Landes. Die Demonstrant*innen versammelten sich am Platz Benito Juárez mit dem Leitspruch „Gerechtigkeit in Juárez. Keine Straflosigkeit, kein Blutvergießen, keine Frauenmorde mehr.“ Etwa 50 Menschenrechtsaktivistinnen und Aktivisten fasteten dort gemeinsam.

Die Demonstration fand genau ein Jahr nach dem „Massaker von Villas de Savárcar“ statt, in dem 15 Jugendliche von schwerbewaffneten Auftragsmördern erschossen wurden. Die Aktivist*innen lehnten die Antwort der Regierung auf das Verbrechen ab, welche die Militarisierung der Stadt weiter verschärft hatte. Sie betonten, sie wollten weder „in einer bewaffneten Stadt leben, noch zusammen mit vermummten Männern, die bewaffnet sind“ und denen man nicht ins Gesicht sehen könne. Darüber hinaus verurteilten die Demonstrant*innen den Mord an der Menschenrechtsverteidigerin Susana Chávez und der Aktivistin Marisela Escobedo. Sie forderten das Ende der Frauenmorde in dem Bezirk, der an die USA angrenzt.

Im Jahr 2010 sind in Ciudad Juárez mehr als 3.000 Personen ermordet wurden, wobei die Fälle im Zusammenhang mit dem organisierten Verbrechen und der Staatsgewalt stehen. Dies macht die Stadt zur gefährlichsten des Landes. An der Mobilisierung nahmen unter anderem das Zentrum für Menschenrechte Paso del Norte, das Zentrum Pastoral Obrera, das Netzwerk Mesa de Mujeres und die Universidad Campesina Indígena en Red teil, sowie die Bürgerrechtsbewegung für Frieden und würdiges Leben in Chihuahua.

(Marisela Escobedo. Foto: Desdeabajo.org.mx)

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