Trotz Verbot Gensoja im Bundesstaat Campeche?

(Berlin, 11. Oktober 2014, poonal).- Imker*innen und Aktivist*innen im Bundesstaat Campeche sind wütend. Ihren Informationen nach wird in vier Gemeinden des Landkreises Hopelchén trotz zweifachen richterlichen Verbots von Monsanto produziertes Gensoja ausgesät. Sie befürchten eine von der Bundesregierung gedeckte und geförderte Strategie, Gensoja gewaltsam durchzusetzen.

Protestaktion am Büro des Landwirstschaftsministeriums

Gemeinsam suchten fünf Organisationen und Imker*innen am vergangenen Donnerstag die Büros des Landwirtschaftsministeriums Sagarpa, der Umweltschutzbehörde Profepa und des Distriktgerichtes in der Stadt Campeche auf. Sie überreichten dort in Hopelchén angebaute Sojapflanzen als Beweismittel. Die Abordnung forderte, die gesamte gentechnisch veränderte Soja im Bundesstaat zu beschlagnahmen. Unternehmer*innen, Landwirt*innen sowie ehemalige und aktuelle Amtsträger*innen müssten zur Rechenschaft gezogen werden.

Die Organisationen klagen insbesondere das Landwirtschaftsministerium an, seinen Inspektions- und Kontrollpflichten nicht nachzukommen. Miguel Ángel Reyes Chávez, Sagarpa-Funktionär in Campeche, habe wider besseren Wissens öffentlich erklärt, im ganzen Land sei die Aussaat von Gensoja freigegeben.

Gensoja-Anbau nach Klage von Imker*innen verboten

Bereits im März dieses Jahres hatte ein Distrikgericht in Campeche der Klage der ImkerInnen gegen die vom Landwirtschafts- und Umweltministerium erteilte Erlaubnis für die Aussaat von Monsantos Gensoja mit einstweiligen Verfügungen recht gegeben, weil die Maya-Bevölkerung nicht konsultiert worden sei.

Dennoch gab es immer wieder Vermutungen, die Gensoja werde trotzdem angepflanzt. Die zum Teil riesigen Felder bieten die Möglichkeit, einen äußeren Ring mit traditioneller Soja anzubauen. Hinter diesem wird dann die verbotene Gensoja angebaut, so der Verdacht.

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