Puerto Mariel wird erste Freihandelszone Kubas

(Venezuela, 20. September 2013, telesur).- Der kubanische Staatsrat unter Vorsitz von Präsident Raúl Castro hat am 20. September einem Dekret zugestimmt, dass den Hafen von Mariel zur ersten kubanischen Freihandelszone macht. Die rund 465 Quadratkilometer große Sonderentwicklungszone von Mariel ZEDM (Zona Especial de Desarrollo de Mariel) befindet sich etwa 45 Kilometer östlich der Hauptstadt Havanna.

Das Dekret wird am kommenden 1. November in Kraft treten. Der Hafenterminal soll einmal Kapazitäten für 3 Mio. Container pro Jahr haben. Bereits Ende dieses Jahres soll das Terminal teilweise in Betrieb genommen werden. Die ZEDM in Mariel soll den bisher in Havanna abgewickelten Seehandel ersetzen.

Brasilianische Investitionen in Höhe von 640 Mio. US-Dollar

In die Erarbeitung des Gesetzes für die ZEDM seien eigene wie internationale Erfahrungen eingeflossen, erklärte Castro anlässlich der Unterzeichnung der Novelle. Es wird erwartet, dass die ZEDM der wichtigste Außenhandelspunkt der Antilleninsel wird.

Dafür will Kuba Investitionen von 900 Mio. US-Dollar in dem Gebiet tätigen, 640 Mio. US-Dollar werden dabei über einen brasilianischen Kredit finanziert. Im Rahmen des „Megahafen-Projekts” sind bisher bereits mehrere Anlagen durch Unternehmen der brasilianischen Firma Odebrecht errichtet worden.

Für „bestimmte Güter“ sollen in der Freihandelszone andere Importzölle als sonst in Kuba gelten, wenn diese zur später nach Schaffung eines Mehrwerts wieder exportiert werden, so die Regierung. Auch für Produktion und den Verkauf von Gütern aus der ZEDM sollen andere Zölle angesetzt werden.

Kuba will eigene Wirtschaft durch die ZEDM ankurbeln

In der Freihandelszone werden spezielle Politiken für eine nachhaltige wirtschaftliche Entwicklung gelten, mit denen die wirtschaftliche Entwicklung durch Auslandsinvestitionen, technologische Innovation und Industrieansiedlung vorangetrieben werden soll.

Kuba wolle mit der ZEDM die eigenen Exporte steigern, einen Rückgang von Importen erreichen, neue Arbeitsplätze schaffen sowie eine dauerhafte Verknüpfung mit der Binnenwirtschaft des Inselstaates erreichen, hieß es in einem Bericht des kubanischen Fernsehens zu dem Projekt.

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