Deutsche Ausgabe des wöchentlichen Pressedienstes lateinamerikanischer Agenturen Nr. 440 vom 21. Juli 2000
Inhalt
MEXIKO
MITTELAMERIKA/MEXIKO
MITTELAMERIKA
GUATEMALA
EL SALVADOR
HONDURAS
PERU
ECUADOR/PERU
KOLUMBIEN
VENEZUELA
BOLIVIEN/ARGENTINIEN
ARGENTINIEN
BRASILIEN
URUGUAY
LATEINAMERIKA
MEXIKO
PRI will sich neu strukturieren
(Mexiko-Stadt, 13. Juli 2000, pulsar-Poonal).- Der Parteivorstand der Revolutionieren Institutionellen Partei (PRI) ist bis auf die Vorsitzende Dulce Maria Sauri und den Finanzsekretär geschlossen zurück getreten. Dies ist der erste einschneidende Schritt in der Partei nach der Wahlniederlage vom 2. Juli, die das Ende von 71 Jahren ununterbrochener Regierungsmacht für die PRI bedeutete. Sauri soll die Neustrukturierung der Partei überwachen. Ihr Verbleib im Amt ist ein erster Akt der Rebellion gegen den noch amtierenden Staatspräsidenten Ernesto Zedillo. Dieser hatte direkt nach dem 2. Juli die Ablösung der PRI-Vorsitzenden vorgeschlagen. Derzeit versuchen sich die verschiedenen Strömungen innerhalb der Partei zu positionieren, um bei der Richtungsentscheidung die führende Rolle zu spielen. Der Ausgang des internen Machtkampfes ist noch völlig offen. Weder eine Spaltung noch eine größere Mitgliederabwanderung zu anderen Parteien wird ausgeschlossen.
MITTELAMERIKA/MEXIKO
Noch mehr Freihandel – weniger politische Integration
(Guatemala-Stadt, 29. Juni 2000, pulsar/cerigua-Poonal).- Seit Ende Juni gibt es einen weiteren Freihandelsvertrag auf dem amerikanischen Kontinent. Mexiko und die Länder des sogenannten Norddreieckes, bestehend aus Guatemala, El Salvador und Honduras, unterschrieben den entsprechenden Vertrag. Ehrenzeugen waren die Präsident*innen aus Panama, Nicaragua und Costa Rica. Die Verhandlungen über die neue Freihandelszone dauerten fast ein Jahrzehnt, die weitere regionale Ausweitung ist vorgesehen.
Guatemalas Präsident Alfonso Portillo gab zu, dass der Produktivsektor seines Landes Schwierigkeiten haben werde, mit Mexiko zu konkurrieren. Er sprach sich aber für die Regeln des Marktes aus. Wer nicht fähig sei, auf die Herausforderungen des Marktes zu antworten, bleibe außen vor. Der Freihandelsvertrag schließt weder den freien Personenverkehr noch eine einheitlich Steuer- und Finanzpolitik ein. Das Abkommen tritt am 1. Januar 2001 in Kraft und sieht den schrittweisen Wegfall von Exportabgaben vor. Das Übergewicht Mexikos ist deutlich: Dort leben knapp 100 Millionen Menschen, während die anderen drei Länder zusammen eine Bevölkerung von 23 Millionen ausweisen.
Während der ökonomischen Integration in der Region das Wort gesprochen wird, gibt es unter den aktuellen Regierung eines zunehmende Ablehnung des Zentralamerikanischen Parlamentes. Die Präsidenten von El Salvador, Guatemala und Panama sehen darin vor allem eine Ausgabe, die kein positives Ergebnis bringt. Sie bezeichneten die Existenz des Parlamentes sogar als „Entschuldigung für Tourismus“.
MITTELAMERIKA
Polizei bleibt Unterdrückungskraft
(14. Juli 2000, pulsar-Poonal).- In Honduras, El Salvador und Nicaragua sind Jugendliche zwischen 13 und 24 Jahren die Hauptopfer der Übergriffe staatlicher Sicherheitskräfte. Das ist das Ergebnis eines Berichtes der Kommission zur Verteidigung der Menschenrechte in Mittelamerika. In der Untersuchung, die sich auf das Jahr 1999 bezieht, kommt Honduras am Schlechtesten weg. Laut Celia Medrano, Vorsitzende der Kommission, wird die dortige uniformierte Polizei angeklagt, „im vergangenen Jahr an 134 Hinrichtungen beteiligt gewesen zu sein“. Der Bericht weist ebenfalls auf die Verwicklung von Polizisten in Drogenhandel sowie die Beschützung von Drogenhändlern, Entführern und anderen Kriminellen hin. Auch Polizisten als Autoräuber sind keine Seltenheit. „In Honduras weisen die Anklagen in 129 Todesfällen direkt auf die Polizisten hin“, so Medrano. Die Mehrheit der Opfer seien Jugendliche. In El Salvador sind junge Leute groben körperlichen Misshandlungen durch Soldaten ausgesetzt. Die Regierung sah sich zudem gezwungen, eine Kommission einzusetzen, um die mutmaßliche Beteiligung von Polizisten bei Banküberfällen und Entführungen zu untersuchen.
GUATEMALA
Wiedersehen mit den Toten Die Massengräber des Bürgerkriegs werden nach und nach freigelegt
Von Andreas Boueke
(Chupol, Juli 2000, npl).- Eine romantische Stille liegt über dem nebligen Hochland des kleinen, mittelamerikanischen Landes Guatemala. In den Hütten des Mayadorfs Chupol formen Frauen in traditionellen Mayatrachten Tortillas aus Maisteig. Nichts erinnert an die Schrecken des Bürgerkriegs, dem während der achtziger Jahre über zweihundert Dorfbewohner zum Opfer gefallen sind.
Diego Lares war zehn Jahre alt, als Soldaten der guatemaltekischen Armee seine Familie massakriert haben: „Sie sperrten uns in das Haus meines Vaters. Zuerst holten sie die Frauen. Wir konnten sehen, wie sie sich vor den Brunnen stellen mussten. Jede wurde mit einem Schuss in die Stirn getötet. Sie fielen in den Brunnen, eine nach der anderen.“
Seit dem Tag des Massakers im Juni 1982 stottert Diego. Er leidet noch immer unter Alpträumen. „Meine kleine Schwester war damals sechs Jahre alt. Als ein Soldat sie packte, schrie sie: 'Papa, ich will bei dir bleiben.' Aber mein Vater konnte nichts tun. Die Soldaten nahmen sie mit. Ein Schuss knallte. Danach war kein Schrei mehr zu hören.“
Jetzt, achtzehn Jahre nach dem Massaker, ist eine Gruppe von Anthropologen gekommen, um die Überreste der Opfer auszugraben. Die fünf Wissenschaftler haben den Brunnen wieder geöffnet. Einer von ihnen steht am Grund des zwölf Meter tiefen Lochs im Wasser. Mit einer Schaufel und modernen Analysegeräten sucht er nach den Zeugnissen des Grauens. Nach und nach legt er übereinandergestapelte Skelette, Kleider und Spielzeug frei. Alles wird fotografiert. Eine handbetriebene Winde befördert die Beweisstücke des Verbrechens an die Oberfläche. So heben die Anthropologen jeden Tag drei Leichen. In dem Brunnen von Chupol dauert die Arbeit acht Tage lang. Die Überreste von 23 Menschen werden entdeckt.
Während der Arbeit sprechen die Wissenschaftler über Kinderhirne und Frauenbecken so, als ob sie Pilze sammeln würden. Die Medizinstudentin Rita Estrada säubert ein Fundstück vorsichtig mit einem Pinsel: „Dies ist der Kieferknochen eines Kindes. Er hat noch die ersten Zähne. Im Laboratorium können wir feststellen, ob das Kind Karies hatte.“ Das kalte Wasser hat die Leichen gut konserviert. Rita Estrada legt zwei kleine Knochen in eine Papiertüte und beschriftet sie mit dem Code „P13 / P14“. Sie ist konzentriert bei der Sache: „Dies ist eine ernsthafte, technische Arbeit. Den Luxus von Gefühlen können wir uns nicht leisten. Man muß methodisch vorgehen, damit die Aufgabe gut gelöst wird.“
Mit jedem der freigelegten Körper wird der Brunnen tiefer. Viele der Knochen und Schädel sind beim Fall in die Tiefe zerborsten. Die meisten Opfer waren wohl schon tot. Einige sind erst beim Aufschlag auf den Brunnenboden gestorben. Die letzten, die auf die weichen Körper ihrer Familienmitglieder fielen, haben womöglich noch gelebt, als der Brunnen zugeschaufelt wurde.
Der Präsident der guatemaltekischen Gesellschaft für Gerichtsanthropologie, Fredi Peccerelli, hat schon an zahlreichen Exhumierungen teilgenommen: „Ich selbst habe einen zweijährigen Sohn und eine dreijährige Tochter. Seit sie geboren wurden, ist meine Arbeit schwieriger geworden. Wenn ich die Knochen eines Babys finde, ist es schwer, nicht an meine eigenen Kinder zu denken.“
Während des 36 Jahre lang andauernden Bürgerkriegs hat die guatemaltekische Armee im Kampf gegen linksgerichtete Rebellen ganze Dörfer dem Erdboden gleichgemacht. Die meisten der ausländischen Anthropologen wissen nur wenig über die Geschichte des Landes. Ihre Forschergruppen ziehen von einem Tatort des Völkermords zum anderen: Ruanda, Haiti, Kosovo oder Indonesien. Der US-Amerikaner Gordon Martin trägt ein T-Shirt mit der Aufschrift „Sarajevo survived!“. Für ihn sind die Exhumierungen ein interessantes Feld angewandter Anthropologie: „Die Geschichten dieser Kriege müssen erzählt werden, damit die Wahrheit bekannt wird. Für mich persönlich ist diese Arbeit aber auch ein Abenteuer. Ich besuche ferne Orte und sehe, was dort passiert ist. Ich lerne Menschen kennen, denen furchtbare Dinge geschehen sind. Keiner von uns kann das wirklich nachvollziehen.“
Am Einstieg des dunklen Brunnenlochs scheint die grelle Sonne der guatemaltekischen Berge. Zahlreiche Mayakinder aus den umliegenden Hütten haben sich eingefunden. Sie spielen und lachen nur wenige Meter entfernt von den Knochen ihrer Tanten und Großeltern. Ständig ist ein Polizist anwesend. Teilnahmslos beobachtet er das Geschehen. Er sichert den Tatort eines Massakers, das vor 18 Jahren stattgefunden hat und für das nie jemand verhaftet wurde. Der Verteidigungsminister, Oberst Juan de Dios Estrada, hält es für besser, dass das auch so bleibt: „Man muss sich fragen, was wichtiger ist: die Fehler der Vergangenheit aufzuklären, oder eine Versöhnung der Bevölkerung anzustreben, um gemeinsam die Entwicklung des Landes voranzutreiben.“
Die Täter von damals konnten sich sicher sein, dass sie straffrei bleiben würden. Aber reicht das aus als Erklärung dafür, dass junge Soldaten wehrlose Kinder umbrachten? Glaubten sie wirklich, sie würden gefährliche Subversive in den Brunnen werfen? Oder hatten sie Angst um ihr eigenes Leben, misshandelt von einer gnadenlosen Institution, der guatemaltekischen Armee? Der Anthropologe Fredi Peccerelli stellt sich diese Fragen immer wieder: „Es gibt keine wirkliche Erklärung. Wir haben schwangere Frauen ausgegraben, mit dem Fötus in ihrem Bauch. Kinder jeden Alters, acht Tage alt, acht Monate, acht Jahre. Es gibt keine Rechtfertigung dafür, ein Kind zu töten, oder eine Mutter. Hier wurden sie auf Grund einer politischen Ideologie getötet. Diese Leute wurden beschuldigt, linke Guerilleros zu sein, die es verdient haben zu sterben.
Der Handwerker Edvin Corona war Soldat zu der Zeit, als die Armee Hunderte Massaker an der Zivilbevölkerung beging. Er ist noch immer überzeugt davon, dass seine Vorgesetzten damals richtig entschieden haben: „Der Grund für die Zerstörung von Dörfern war der Kommunismus. Den wollen wir in Guatemala bis heute nicht haben. Die Armee hat dafür gekämpft, dass unser Vaterland frei und unabhängig bleibt.“
So wie die meisten seiner ehemaligen Kameraden stammt auch Edvin Corona aus einer einfachen Bauernfamilie. Als Soldat war er stolz darauf, dass ihn die Leute wegen seiner Waffe fürchteten: „In der Armee bringen sie dir das Töten bei. Das ist wohl überall auf der Welt so. Im Krieg musst du zu allem bereit sein. Früher haben sie uns gesagt, wir müssten auch unsere eigene Familie töten, wenn uns das befohlen wird. Wer nicht gehorcht, ist ein Verräter.“
Zeitzeugen berichten von wenigsten zwanzig weiteren Massengräber in Chupol. Aber die Nachbarn haben Angst, den genauen Ort zu zeigen. Einige der Mörder, die an den Massakern beteiligt waren, leben noch immer in der Nähe des Dorfes. Die meisten Familienangehörigen aber sind froh, dass die Opfer nun endlich eine würdevolle Ruhestätte bekommen werden. Die junge Frau Maricela Lares hat als kleines Mädchen gesehen, wie ihre Mutter als erste in den Brunnen fiel: „Für mich ist es eine Erleichterung zu wissen, dass sie jetzt ihr eigenes Grab haben wird. Wie mag es wohl für sie gewesen sein, da unten, unter so vielen Toten? Die Gebeine spüren das nicht mehr, aber doch die Seele.“
EL SALVADOR
Militärs am Pranger
Von Enayda Argueta
(San Salvador, 28. Juni 2000, sem-Poonal).- Viele Jahre lang leugneten die Militärs in dem mittelamerikanischen Land El Salvador ihre Verantwortung für die Massaker in dem Weiler El Mozote und anderen Orten der Provinz Morazon. Vor 19 Jahren wurden dort mehr als tausend Campesinos ermordet. Jetzt hat das Rechtsschutzbüro des Erzbistums der Hauptstadt San Salvador den Fall wieder aufgenommen, um die Identität der Opfer festzustellen. Schon einmal gab es diesen Versuch, doch wurde er unter der Regierung von Präsident Alfredo Cristiani (1991-1995) unterbrochen, bevor die Arbeit vollständig abgeschlossen war.
Am 11. Dezember 1981 drangen Truppen des Elite-Bataillons „Atlacatl“ in El Mozote ein. Es handelte sich um eine der vielen Aktionen im Rahmen der Politik der verbrannten Erde, mit der die links gerichtete Guerilla der FMLN besiegt werden sollte. Die Militärs konzentrierten die gesamte anwesende Bevölkerung des Dorfes im Kloster und brachten sie um. Noch am selben Tag dehnten sie die Aktion auf den Weiler La Joya aus. Am 12. Dezember wüteten die Soldaten in den Weilern Rancheria, Los Toriles und Jocote. Einen weiteren Tag später ermordeten sie die Bewohner in Cerro Pando.
1990 begann das Rechtschutzbüro des Erzbistums die ersten Untersuchungen und konnte im Laufe der Jahre die Identität von 775 Opfern sichern. Ebenso sammelte das Büro Information über die Beteiligung des Atlacatl-Kommandanten Oberstleutnant Domingo Monterrosa Barrios und des Majors Natividad de Jesús Cáceres Cabrera, der das Massaker leitete. Nach der Unterschrift der Friedensabkommen durch Regierung und Guerilla im Jahr 1992 präsentierte die Wahrheitskommission für El Salvador vor den Vereinten Nationen ihren Bericht. Neben den beiden erwähnten Militärs sah die Kommission die individuelle Schuld einer Reihe weiterer Armeeangehöriger als erwiesen an. In ihrem Bericht „Vom Wahnsinn zur Hoffnung“ bezeichnet die Wahrheitskommission das Massaker als „überlegt und systematisch“.
Zwischen Oktober und Dezember 1992 fanden Ausgrabungen eines Teils der Leichen und gerichtsmedizinische Untersuchungen statt. Allein in einem Massengrab in El Mozote lagen die sterblichen Überreste von 43 Personen: 31 Mädchen und Jungen unter 12 Jahren, fünf Jugendliche und sieben Erwachsene, darunter eine schwangere Frau. Die Ausgrabung der Skelette sollte 1993 abgeschlossen werden. Doch nach dem von der Regierung Cristiani als Dekret erlassenen Amnestie konnten weder die Mörder verfolgt noch die Ermittlungen unbehelligt weiter geführt werden.
Als einzige Überlebende der Massaker in Morazon galt lange Zeit Rufina Amaya. Sie musste aus einem Versteck heraus ansehen, wie die Soldaten ihre Familie und ihre Nachbarn töteten. Der Vereinigung für die Suche verschwundener Mädchen und Jungen (in El Salvador als Pro-Busqueda bekannt), gelang es nach mehrjähriger Suche, einen weiteren Überlebenden auszumachen. Der heute 25-jährige Jose Gilberto Martinez kam aufgrund der Nachforschungen von Pro-Busqueda am 28. Mai dieses Jahres wieder mit seinen Eltern zusammen. Mit Tränen in den Augen erzählte er der Öffentlichkeit, wie der Soldat, der mit seiner Ermordung beauftragt war, ihn sechs Tage lang schützte und ihn dann in einer anderen Provinz einer Frau übergab, die ihn als eigenen Sohn registieren ließ und aufzog. „In einer dieser Nächte setzte mir der Soldat inmitten einer Schießerei seinen Helm auf den Kopf, nahm mich zwischen die Beine und sagte mir, ich solle mich nicht bewegen“, so Gilberto mit einem Gesicht, das die Erinnerung vom Terror zeichnete.
Die Eltern von Gilberto überlebten das Morden, weil sie sich am 13. Dezember 1981 nicht bei ihrem Sohn im Weiler Cerro Pando befanden. „Ich wusste, dass ich ihn eines Tages wiederfinden würde“, sagte die leibliche Mutter beim glücklichen Wiedersehen. Lange Zeit mussten sie und ihr Mann allerdings denken, ihr Sohn sei tot. Pro-Busqueda verfügte 1996 über erste Hinweise, dass es einen weiteren Überlebenden der Massaker in Morazon gab. Bis die Suche endgültig Erfolg hatte, dauerte es vier Jahre.
Das Wiederfinden ihrer Angehörigen ist für viele Salvadoreaner eine Hoffnung. Allerdings ist es zumindest im Fall der Massaker von Morazon ein Wiedersehen mit den Toten. Rufina Amaya und Gilberto Martinez werden die Ausnahme bleiben. María Julia Hernández, die Direktorin des Rechtsschutzbüros des Erzbistums, erklärt: „Die Familienangehörigen der Opfer haben all die Jahre von uns erbeten, dass die Leichen ihrer Verwandten ein christliches Begräbnis bekommen können.“ Hernandez ist überzeugt, dass „es notwendig ist, die Wahrheit bekannt zu machen, der Justiz Geltung zu verschaffen und eine Wiedergutmachung für die Opfer zu erreichen“. Die Ausgrabungen gehen derzeit an drei verschiedenen Stellen in dem Weiler La Joya weiter. Dort werden etwa 30 Skelette vermutet, die in der großen Mehrheit von Kindern und Frauen stammen.
HONDURAS
Privatisierung: Aufgeschoben aber nicht aufgehoben
(Tegucigalpa, 16. Juli 2000, pulsar-Poonal).- Die honduranische Regierung hat den Verkauf von 51 Prozent der Aktien der staatlichen Telefongesellschaft um zwei Wochen verschoben. Die Privatisierung soll jetzt am 31. Juli stattfinden. Das Kommunikationsunternehmen ist das gewinnträchtigste der Staatsfirmen. Im vergangenen Jahr betrug der Überschuss 30 Millionen Dollar. Dennoch wird das Unternehmen auf Druck von Internationalem Währungsfonds und Weltbank verkauft. Andernfalls wäre die Aufnahme von Honduras in das Hilfsprogramm für die armen hochverschuldeten Länder gefährdet.
Für die Telefongesellschaft gibt es bisher drei internationale Interessenten mit Kaufchancen: die mexikanische Telmex, die France Telecom und die Telefónica de España. Der Wert des staatlichen Unternehmens wird mit etwa 600 Millionen Dollar taxiert. Der Käufer muss sich verpflichten, innerhalb einer bestimmten Frist die Zahl der Telefonlinien von derzeit 240.000 auf eine Million zu erhöhen.
PERU
Wahlbeobachter aus USA empfehlen Neuwahlen
(Lima, 14. Juli 2000, pulsar-Poonal).- Das Carter Zentrum und das Nationale Demokratische Institut – beide aus den USA – sprechen sich für Neuwahlen in Peru aus. Der dortige Kongress müsse das Präsidentenamt für vakant erklären anstatt Alberto Fujimori am 28. Juli für eine dritte Amtszeit zu bestätigen. Die beiden US-Einrichtungen, die mit Delegationen die peruanischen Präsidentschaftswahlen beobachtet und zahlreiche Manipulationen festgestellt hatten, führten gemeinsam mit der peruanischen Organisation Transparencia ein Forum durch. Der Regierung des Andenlandes attestierten sie eine Legitimitätskrise. Ein Einlenken des autoritären Fujimori wird nicht erwartet. Unterdessen haben bereits mehrere lateinamerikanische Präsidenten ihre Teilnahme an der wahrscheinlichen Amtseinführung abgesagt. Weder aus Argentinien, noch aus Chile und Brasilien wird der jeweilige Staatschef am 28. Juli anreisen. Eine Absage wird ebenfalls von Kolumbiens Präsident Andres Pastrana und Venezuelas Staatschef Hugo Chavez erwartet. Fest zugesagt hat mit Gustavo Noboa aus Ecuador bisher nur ein einziger lateinamerikanischer Präsident.
Katholische Kirche will nicht in Regierungskommission mitarbeiten
(Lima, 13. Juli 2000, alc-Poonal).- Der Vorsitzende der peruanischen Bischofskonferenz, Monseñor Luis Bambaren hat eine Mitarbeit der katholischen Kirche in der sogenannten Demokratisierungskommission ausgeschlossen, da es sich um eine Regierungseinrichtung handele. „Wir haben keine offizielle Anfrage erhalten, aber wir würden sie auch nicht akzeptieren“, so der Bischof. Die Kommission wurde vor sechs Wochen von Präsident Alberto Fujimori ins Leben gerufen. Ihre Aufgabe ist es nach Regierungsangaben, Arbeitsgruppen zu verschiedenen Aspekten der Stärkung des demokratischen Lebens zu bilden. Die Vorsitzende Maria Mendez erklärte jedoch, sie werde nur „glaubwürdige und respektierte Personen“ für dies Gruppen einberufen. In der Regierungssprache bedeutet das eine Absage an den Dialog mit Oppositionsbewegungen.
Bamberen bedauerte, die Demokratisierungsgespräche steckten fest, da jede Seite sich an ihre Vorstellungen klammere. Falls aber die Organisation Amerikanischer Staaten (ÖA) die Kirche „schriftlich und mit klar definierten Zielen“ einlade, sich an Vermittlungskommissionen zu beteiligen, werde diese dem zwölfköpfigen ständigen Rat der Bischofskonferenz zur Bewertung unterbreiten, um „eine Antwort als Konferenz“ zu geben.
ECUADOR/PERU
Indianische Bevölkerung fühlt sich vom Friedensschluss betrogen Rohstoffabbau bedroht „grüne Lunge“
Von Blanca Diego
(Quito, 13. Juli 2000, npl).- Die südamerikanische Amazonasregion ist die größte „grüne Lunge“ der Welt. Das Urwaldgebiet erstreckt sich über 6,5 Millionen Quadratkilometer und bedeckt rund ein Viertel des südamerikanischen Subkontinents. 25 Prozent der globalen Niederschläge und mindestens 13 Prozent des weltweiten Sauerstoffbedarfs werden hier „produziert“.
Gleichzeitig gehört „Amazonien“ zu den am meisten bedrohten Klimaregulatoren der Erde. Seit Jahrhunderten werden hier große Flächen zur Gewinnung von Edelhölzern gerodet. Eine wachsende Gefahr für das regionale Ökosystem sind zudem die transnationalen Bergbauunternehmen, deren Interesse den immensen Gold-, Erdöl- und Kupfervorkommen gilt.
Inmitten der grünen Lunge verläuft die 1.700 Kilometer lange Grenze zwischen Ecuador und Peru, eine an Mineralien und Edelmetallen besonders reiche Region, die seit 1941 Schauplatz permanenter bewaffnete Auseinandersetzungen zwischen den beiden Staaten war. Am 26. Oktober 1998 unterzeichneten die Regierungen von Ecuador und Peru unter Vermittlung von den USA, Brasilien, Chile und Argentinien einen Friedensvertrag. In dem lange umkämpften Gebiet der Condor-Kordillere, in dem größere Uranvorkommen vermutet werden, war es zuletzt 1995 zu bewaffneten Auseinandersetzungen zwischen ecuadorianischen und peruanischen Truppen gekommen.
Seit Jahrhunderten bewohnt wird das Berggebiet auf beiden Seiten der Grenze vor allem von den rund 100.000 Shuar-Indigenas. Ganze Gemeinden und sogar viele Familien wurden mit dem Beginn des Grenzkrieges vor 50 Jahren getrennt. Heute stimmen die Shuar auf beiden Seiten der Grenze darin überein, dass sie beim Friedensschluss zwischen Ecuador und Peru betrogen wurden. In den Abkommen sind keinerlei Entschädigungsleistungen für die am stärksten durch den Krieg in Mitleidenschaft gezogene Indigena-Bevölkerung vorgesehen.
„Uns wurden von den Soldaten unsere Höfe, Tiere und Häuser weggenommen. Sie haben sich alles angeeignet und wir warten bis heute darauf, dass sie es uns zurückgeben.“ Silvero Jindiach, Präsident der Föderation der Shuar-Zentren, eine Organisation, der die Mehrheit der Shuar von Ecuador angehört, ist verbittert. „Außerdem“, fährt er fort, „haben sich hier Epidemien ausgebreitet, die durch die chemischen Kampfstoffe, die im Krieg verwendet wurden, verursacht werden.“
Ebenso wenig wurden politische Zugeständnisse an die indianischen Gemeinschaften in die Abkommen aufgenommen, wie die Möglichkeit zur autonomen Verwaltung ihrer Gebiete oder die Anerkennung ihrer regionalen Souveränität. Im Gegenteil: Im Fall von Peru wurden in dem von den Shuar bewohnten Grenzgebiet sogar neue Wohnkolonien für die ehemals dort stationierten Soldaten gebaut.
Angaben der lateinamerikanischen Assoziation für Menschenrechte (ALDHU) zufolge, wurden in dem jahrzehntelangen Grenzkonflikt Hunderte von Quadratkilometern tropischen Regenwaldes zerstört und indianische Gemeinden systematisch vertrieben. Zudem befinden sich nach wie vor rund 20.000 nicht deaktivierte Minen in den traditionellen Jagd- und Anbaugebieten der Shuar.
Ein lange Zeit auch von den Shuar selbst tabuisiertes Thema sind die Zwangsrekrutierungen von männlichen Indigenas durch die Militärs der kriegführenden Staaten. Auf einem binationalen Treffen der Shuar-Bevölkerungen, das kürzlich in Ecuador stattfand, berichtet Telmo Narankas von der Vereinigung der Shuar der Gemeinde Nangaitz erstmals über diese Praxis. „Ich habe 1981 gekämpft. Wir wurden gezwungen, gegen unsere indianischen Brüder und Schwestern auf der anderen Seite der Grenze 'unser Land zu verteidigen', in einem Krieg, den wir nicht zu verantworten hatten.“
Juan de Dios Parra ist der Ansicht, dass das Friedensabkommen zwischen Ecuador und Peru vor allem den USA nützt: „Es ist offensichtlich ein von ihnen durchgesetzter Frieden“, meint der Leiter von ALDHU. Er fasst die dahinter stehenden Interessen zusammen: „Für die Geostrategie der USA ist es wichtig, die Gegend als Reserve für Naturvorkommen unter Kontrolle zu behalten.“ Vor allem solle der Zugriff der USA auf die verschiedenen Grundstoffe zur Energieversorgung der beiden Länder gewährleistet bleiben: „Durch den Friedensschluss wird eine effektivere Ausbeutung und Weiterverarbeitung der Öl- und Kohlenwasserstoffvorkommen für Ecuador und Peru ermöglicht, betrieben von mehrheitlich US-amerikanischen Unternehmen.“ Nicht zuletzt hätten die jahrzehntelangen Kriegshandlungen auch den unendlichen und einzigartigen Artenreichtum der Region ernsthaft gefährdet, „aber vor allem“, so Dios Parra weiter, „Forschung und Gen-Registrierung der internationalen Patentmafia behindert.“
Um gemeinsam für ihre Autonomierechte, für Entschädigungszahlungen und den Schutz ihrer Lebensräume zu kämpfen, haben die indianischen Bevölkerungen Amazoniens seit Friedensschluss verschiedene Organisationen gegründet und führen regelmäßig binationale Treffen durch. Die Hoffnung der indianischen Bevölkerungen des Amazonasgebietes zwischen Ecuador und Peru liegt nun in einer Zugangsbeschränkung für Holz- und Bergbauunternehmen zu ihren Territorien, die sie kürzlich gemeinsam bei den Regierungen beider Länder beantragt haben. Unterdessen arbeiten die Shuar-Verbände an einem umfassenden Bildungs- und Ausbildungsprogramm für jugendliche Indigenas, um langfristig die politische und ökonomische Kontrolle über die Region wieder zu erlangen.
KOLUMBIEN
FARC mit Militäroffensive gegen Plan Colombia
(Bogota, 16. Juli 2000, pulsar-Poonal).- Aus Protest gegen den Plan Colombia (vgl. zurückliegende Poonal-Ausgaben) hat die Guerilla-Organisation FARC Mitte vergangener Woche mit einer Militäroffensive begonnen. Ob diese zeitlich befristet ist oder nicht, bleibt unklar. Am Wochenende zerstörte die Guerilla in dem Ort Roncesvalles, Provinz Tolima, die Polizeistation. Bisher hat die neue Offensive unter Zivilisten, staatlichen Sicherheitskräften und der FARC mindest zwei Dutzend Tote gefordert.
VENEZUELA
Studenten marschieren gegen Brutalität der Sicherheitskräfte
(Maracaibo, 13. Juli 2000, pulsar-Poonal).- Studenten aus verschiedenen Landesteilen zogen durch die Hauptstadt Caracas. Sie marschierten gegen die Unterdrückung von Universitätsprotesten durch die staatlichen Sicherheitskräfte. Vor allem kritisierten sie den Einsatz von Schusswaffen und giftigen Tränengases. Hauptzielscheibe war die Nationalgarde. Mitglieder dieser Einheit schossen während einer Demonstration im Süden des Landes einen Studenten an. Die Studenten versuchten, der Legislativkommission, die bis zu den allgemeinen Wahlen das Parlament in Venezuela ersetzt, ein Dokument zu übergeben, in dem sie ihre Beschwerden auflisten. Die Kommission weigerte sich allerdings, sie zu empfangen.
BOLIVIEN/ARGENTINIEN
Immigranten fürchten Rassismus weniger als Rückkehr nach Bolivien
(Buenos Aires, 7. Juli 2000, comcosur/recosur-Poonal).- In den vergangenen Wochen sind bolivianische Bauern, die nach Argentinien auswanderten, wiederholt Opfer von Anfeindungen und Verfolgungen geworden. Aufsehen erregte die Folter eines Campesinos mit einem Elektrostock, um 3.000 Dollar von ihm zu erpressen. Dennoch ziehen die Betroffenen diese Realität der Rückkehr in ihr Heimatland vor. „Für meine Kinder bin ich bereit, alles zu ertragen“, so einer der Auswanderer gegenüber der Presse. Die bolivianischen Familien pachten und bearbeiten im Umfeld von Buenos Aires etwa hundert Ackerflächen und spielen eine wichtige Rolle bei der Versorgung der Hauptstadt mit Gemüse.
Der Staatsanwalt Juan Jose Maraggi aus der Stadt Campana, der fast alle der insgesamt 70 gemeldeten Attacken auf die Bolivianer untersucht, hat mehrere Drohanrufe bekommen. Gegen erste Verdächtige läuft bereits ein Prozess. Auch die Beteiligung von Polizisten im Ruhestand bei den Feindseligkeiten gegen die eingewanderten Bauern wird nicht ausgeschlossen. Eine andere Untersuchungslinie richtet sich auf mögliche Mafiastrukturen des Obst- und Gemüsemarktes von Escobar. Möglicherweise sollen die Bolivianer aus dem Geschäft gedrängt werden. Der örtliche Bischof und Caritas-Vorsitzende Monseñor Rafäl Rey vermutet Landspekulation als Hintergrund.
ARGENTINIEN
Einbruch bei den Müttern von der Plaza de Mayo
(Buenos Aires, 3. Juli 2000, recosur-Poonal).- Zum zweiten Mal innerhalb eines Jahres brachen Unbekannte in die Buchhandlung der Mütter von der Plaza de Mayo in der argentinischen Hauptstadt ein. „Der Raub Nummer 11 gegen Besitz der Mütter in den vergangenen fünf Jahren“, so Hebe de Bonafini, die Vorsitzende der Organisation. Sie beklagt die Untätigkeit der Behörden. Obwohl jedes Mal Anklage erhoben worden sei, „wurde niemals ermittelt und kein Verantwortlicher der Taten festgestellt“, ergänzt die stellvertrende Vorsitzende Mercedes Meronio.
BRASILIEN
Spanisch nur bedingt Pflichtfach
(Brasilia, 12. Juli 2000, pulsar-Poonal).- Der brasilianische Kongress wird den Spanischunterricht an den weiterführenden Schulen des Landes nur „empfehlen“. Erziehungsminister Paolo Renato Souza erklärte, das Parlament habe nicht die Kompetenz, den Spanischunterricht per Gesetz als Pflichtfach einzuführen. Genau dies war aber die Interpretation, die der noch nicht verabschiedeten Gesetzesinitiative bisher gegeben wurde.
Ein Mord ist spottbillig
(Sao Paulo, 7. Juli 2000, comcosur-Poonal).- Nach einem Bericht der Tageszeitung „Jornal do Brasil“ berechnen Auftragskiller fünfeinhalb Dollar, wenn sie jemand in Sao Paulo umbringen sollen. „Diesen Preis hat das Leben in Sao Paulo“, so lakonisch Margarete de Souza, Mitglied der Menschenrechtskommission der brasilianischen Anwaltskammer. Derzeit läuft landesweit eine Protestkampagne unter dem Motto „Es reicht, ich will Frieden“ gegen die zunehmende Gewalt in Brasilien. Alle 13 Minuten registrieren die Statistiken einen Mord. In den vergangenen 20 Jahren wurden insgesamt fast 600.000 Brasilianer und Brasilianerinnen umgebracht.
URUGUAY
Battle sendet widersprüchliche Signale
(Montevideo, 7. Juli 2000, comcosur-Poonal).- Kurze Zeit nach der Gründung einer Friedenskommission, die das Schicksal der unter der Militärdiktatur verschwundenen Uruguayer aufklären soll, hat die Regierung von Präsident Battle ein weniger hoffnungsvolles Zeichen gesetzt. Sie schlug dem Parlament die Beförderung des Militärarztes Antonio Garayalde zum Oberst vor und bekam dafür die Abgeordnetenmehrheit der Koalitionspartner Partido Blanco und Partido Colorado. Garayalde, der seinen Berufstitel 1970 erhielt, war Aktivist in rechtgerichteten Gruppen und trat 1972 in die Armee ein. Bald wurde er in dem Gefängnis „Penal de Libertad“ beschäftigt, wo bereits Anfang der 70er Jahre politische Häftlinge einsaßen. Laut den Aussagen von Menschenrechtsorganisationen diente der Arzt dort den Armeefolterern als Berater. Er schätze ein, wie lange Häftling die Folter ertragen konnte und welche Folterart die jeweils wirksamste sei. Persönlich verabreichte der Giftinjektionen, um Verhaftete zum Sprechen zu bringen.
LATEINAMERIKA
Kein Waffenwettlauf, aber ein lukratives Geschäft
(Montevideo, 16. Juli 2000, comcosur-Poonal).- Die US-Zeitschrift „Arme Trade News“ hat in ihre Auflistung der waffenkaufenden Länder auch die lateinamerikanischen aufgeführt. Demnach war 1999 Argentinien der größte Einkäufer mit 223 Millionen Dollar, dicht gefolgt von Brasilien, das 221 Millionen Dollar für Waffen ausgab. An dritter Stelle steht Chile mit 177 Millionen Dollar. Venezuela (142 Millionen) und Peru (108 Millionen) auf den weiteren Plätzen gaben ebenfalls dreistellige Millionenbeträge aus, um sich mit Kriegsgerät auszurüsten. Kolumbien (40 Millionen), Ecuador (24 Millionen), Mexiko (14 Millionen) und Uruguay (13 Millionen) zeigten sich nach diesen Angaben vergleichsweise bescheiden – allerdings hat beispielsweise Mexiko fast 100 Millionen Einwohner und das kleine Uruguay zählt eine Bevölkerung von nur dreieinhalb Millionen. In den vergangenen fünf Jahren versorgte sich Lateinamerika mit Waffen im Gesamtwert von 5 Milliarden Dollar. Zwar kann nicht unbedingt von einem Rüstungswettlauf in der Region gesprochen werden, doch für die waffenproduzierenden Länder ist der Subkontinent nach wie vor ein gewinnträchtiger Markt. Die USA blieben 1999 mit über 10 Milliarden Dollar der weltweit mit Abstand größte Waffenexporteur. Es folgten Russland (3,1 Milliarden), Frankreich (1,7 Milliarden), Deutschland (1,3 Millarden) und Großbritanien (1,1 Milliarden).
Über uns Quienes somos
Sobre nós About us
Sur nous
Poonal Nr. 440 von Nachrichtenpool Lateinamerika ist lizenziert unter Creative Commons Namensnennung-Weitergabe unter gleichen Bedingungen 4.0 international.
Schreibe einen Kommentar