(Mexiko-Stadt, 13. Dezember 2020, npla).- Am 10. Dezember hat die Nationale Kommission zur Verbesserung der Regulation (CONAMER) in Mexiko den Vorschlag für ein Präsidialdekret zum Verbot der Aussaat von Genmais und des Einsatzes von Glyphosat veröffentlicht. Organisationen wie Greenpeace Mexiko und die Kampagne „Kein Land ohne Mais“ begrüßten den Vorschlag und forderten Präsident López Obrador dazu auf, das Dekret in der vorgelegten Form zu unterschreiben. Es entspreche im wesentlichen ihren Forderungen, schrieben die Umweltschutzorganisationen in einer gemeinsamen Presseerklärung.
Aus für Glyphosat bis 2024
Das Dekret sieht das Ende der Nutzung des Pestizids Glyphosat in Mexiko bis zum 31. Januar 2024 vor. Darüber hinaus sollen bereits erteilte Genehmigungen zur Aussaat von Genmais widerrufen und keine neuen erteilt werden. Auch das Netzwerk für Alternativen zum Einsatz von Pestiziden in Mexiko (RAPAM) begrüßte den Vorschlag. Es wird allerdings befürchtet, dass Industrie und Agrobusiness vor der Unterzeichnung des Dekrets durch López Obrador großen Druck auf den Präsidenten ausüben könnten. Bereits vor einigen Monaten hatte der deutsche Agrarattaché Kritik an Mexikos Plänen zum schrittweisen Importstopp für Glyphosat geäußert.
Mexikanische Umweltorganisationen werten das Dekret zum Verbot des Pestizids Glyphosat als großen Sieg in ihrem Kampf für eine umweltgiftfreie Landwirtschaft, der bereits mehr als zwanzig Jahre andauert. Zwei Wochen vor der Veröffentlichung des Vorschlags wurde die Umweltaktivistin Leydi Pech für diesen Kampf mit dem renommierten Goldman-Preis geehrt. Pech erhielt die auch als Umwelt-Nobelpreis bezeichnete Auszeichnung für ihren Einsatz zum Schutz der Honigbienen auf der Halbinsel Yucatán. Diese sind durch die Aussaat von Gensoja und den Einsatz von Glyphosat gefährdet.
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