Neuer aktiver Vulkan in Chile entdeckt

(Santiago de Chile, 6. April 2021, Prensa Latina).-Geolog*innen der Universidad de Chile in Santiago haben südöstlich von Coyhaique einen neuen Vulkan entdeckt. Sie gaben ihm den Namen Mate Grande. Das Magazin Nature Scientific Reports veröffentlichte Felderkundungen und Luftbilder der Liquiñe-Ofqui-Störungszone im chilenischen Teil Patagoniens. Anhand der Morphologie und der Zusammensetzung des Geländes konnte in diesem Gebiet die Existenz des Kraters nachgewiesen werden. Die Liquiñe-Ofqui-Störungszone ist ein Gebilde von geologischen Verwerfungen, die sich über 1.200 km in Nord-Süd-Richtung erstrecken. Sie reichen von der Region BioBío bis zum Golf von Penas in der Region Aysén. „Das Gebiet weist eine deutliche vulkanische Aktivität auf, da hier die tektonischen Platten der Antarktis und der von Nazca mit der südamerikanischen Platte zusammentreffen“, erklärt der Forscher De Pascale, Mitglied des Instituts für Geologie der Universidad de Chile und Autor des Fachberichts. Im Sommer habe man die Farbunterschiede zwischen den Gesteinen vom Hubschrauber aus klar erkennen können. Nach einem eruptiven Ereignis entstandene Basaltsteine seien dunkler als die unterhalb der Erde geformten  intrusiven Gesteine wie z.B. Granit. Es seien jedoch mehrere Untersuchungen vor Ort notwendig gewesen, um den Krater eindeutig nachzuweisen, so Gregory De Pascale. „Für unsere Feldstudie und zur Fernerkennung der aktiven Verwerfungen in der Liquiñe-Ofqui-Störungszone nutzten wir Boote und Helikopter. Das Gebiet ist zehn Monate im Jahr mit Schnee bedeckt und aufgrund der geografischen Lage schwer zugänglich. Hinzu kommt die dichte Vegetation.“

Deutliche vulkanische Aktivität

Der Name Mate Grande sei zu Ehren der Matekultur gewählt worden, erläutert Pascale. Mate-Tee werde in der Region Aysén viel getrunken. Der 80 km südöstlich von Coyhaique und nordwestlich vom Vulkan Hudson gelegene Krater habe einen Durchmesser von 5 km. Da er noch keine 5.000 Jahre alt sei, gehe man davon aus, dass er aktiv ist. Die am Boden beobachteten Bewegungen ließen vermuten, dass starke Beben in der Verwerfung von Liquiñe-Ofqui den Zusammenbruch eines Teils des Kraters verursachten, so der Wissenschaftler. Da es sich um einen aktiven Vulkan handle, gehe vom Mate Grande eine geologische Gefahr aus. „Ein Ausbruch ist sehr wahrscheinlich, da die Verwerfung sich schnell bewegt, etwa zwischen 11,6 und 24,6 mm pro Jahr. Das könnte Erdbeben von hoher Stärke zur Folge haben, aber man kann nicht vorhersehen, wann das passieren wird. Wir halten es für notwendig, den Vulkan und die Verwerfung zu beobachten, um mehr Informationen zu erhalten“.

 

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