Mit Rückenwind vom Papst gegen Genmais

von ceccam

(Mexiko-Stadt, 9. Juli 2015, poonal).- Zwei Jahre nach der eingereichten Kollektivklage gegen die kommerzielle und experimentelle Aussaat von Genmais in Mexiko verweisen die Initiator*innen auf Rückenwind von Papst Franziskus. In einer Pressekonferenz hob der Priester Miguel Concha, Leiter des Menschenrechtszentrums Fray Francisco de Vitoria, die päpstlichen Aussagen gegen gentechnisch veränderte Organismen (GVO) in der jüngst veröffentlichten Enzyklika „Laudato si“ hervor.

Transgene keine Lösung für Lebensmittelproduktion

Dort werde vor der Ausbreitung der GVO gewarnt, die nicht nur das komplexe Geflecht der Ökosysteme zu zerstören drohten, sondern auch die Produktionsvielfalt verringere sowie gegenwärtige und zukünftige regionale Ökonomien schädige. Die Enzyklika sei über die Gruppe der Katholik*innen hinaus von Interesse. Concha wiederholte die Position der Kläger*innen, dass die Transgene keine Lösung für die Lebensmittelproduktion sind.

Antonio Turrent Fernández aus dem Vorstand der Vereinigung gesellschaftskritischer Wissenschaftler UCCS (Unión de Científicos Comprometidos con la Sociedad) verwies auf die „Fassade der Modernität und des Weges zur Ernährungssicherheit“, hinter der sich Interessen für die Aussaat von Genmais und andere GVO verbergen würden. „Es macht weder Sinn, die Sackgasse, die die multinationalen Interessen uns anbieten, zu betreten, noch die Gesundheit der Mexikaner sowie die biologische Vielfalt des Mais und seiner wildwachsenden Verwandten einem Risiko auszusetzen.“

Kollektivklage vor zwei Jahren eingereicht

Am 5. Juli jährte sich zum zweiten Mal das Datum, an dem 53 Bürger*innen und 20 Organisationen – ProduzentInnen- und VerbraucherInnenvereinigungen sowie andere Nicht-Regierungsorganisationen – die Kollektivklage gegen das Landwirtschaftsministerium Sagarpa, das Umweltministerium Semarnat sowie mehrere von Monsanto angeführte multinationale Konzerne einreichten. Die Gegenseite versuchte lange Zeit erfolglos, das Verfahren mit verschiedenen rein formalen Anträgen zu kippen. Nachdem diese Strategie scheiterte, geht es sein ein paar Monaten vor Gericht um die eigentliche inhaltliche Auseinandersetzung.

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