Kolumbianische Landarbeiter*innen wollen weiter streiken

von Ricardo Marapi Salas

(Rio de Janeiro, 13. September 2013, púlsar).- Verschiedene kolumbianische Landwirtschaftsgremien haben beschlossen, den sogenannten Agrarpakt, welcher am 12. September 2013 von der Regierung des Präsidenten Juan Manuel Santos in Leben gerufen wurde, nicht zu unterschreiben. Héctor Centeno, Sprecher der Landarbeiter*innen aus der Provinz von Boyacá, kündigte die Weigerung der Landarbeiterorganisationen an, den Agrarpakt zu unterzeichnen.

Er erklärte, dass die Landarbeiter*innen nicht mit der Politik der Regierung einverstanden seien, denn diese schaffe eine Landwirtschaftspolitik „vom Landeszentrum hin zu den Regionen, obwohl dies umgekehrt sein müsse“.

Der Sprecher gab außerdem an, dass das Treffen für den Agrarpakt nicht der Rahmen sei, der die Bedürfnissen der kolumbianischen Bauern wiederspiegele. Er kritisierte die Beteiligung verschiedener Personen und Bereiche, wie zum Beispiel die des Präsidenten der Gesellschaft der Kolumbianischen Landwirte, Rafael Mejía, der ganz andere Standpunkte als die Landarbeiter*innen vertrete.

“Nach dem Streik bleibt uns nichts”

Der Nationale Agrarpakt hat sich zum Ziel gesetzt, eine ganzheitliche landwirtschaftliche Politik zu gestalten, die die schwerwiegenden Probleme auf dem Land lösen soll. Dazu hatte die Regierung Bürgermeister*innen, Gouverneure, Mitglieder des Industriesektors und landwirtschaftliche Gremien eingeladen.

Héctor Centeno bekräftigte jedoch, dass die bisherigen Zusagen, zu denen sich die kolumbianische Regierung verpflichtet hatte, nicht eingehalten würden, und so die Voraussetzung nicht gegeben sei, den nationalen Streik zu beenden. „Nach dem Streik bliebe uns nichts“, so Centeno.

Die Landarbeiter*innen fordern eine Nachverhandlung der Freihandelsabkommen, insbesondere desjenigen, welches mit den Vereinigten Staaten geschlossen wurde. Einige Regionen sind auch weiterhin von dem Agrar-Streik betroffen, zum Beispiel die Provinz Boyacá im Zentrum des Landes. Hier bleiben nach wie vor 19 Straßen gesperrt.

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