Indigene verlassen Belo-Monte-Baustelle

(Brasilia, 04. Juni 2013, prensa latina).- Indigene Aktivist*innen haben am 4. Juni die eine Woche zuvor besetzte Baustelle des umstrittenen Wasserkraftwerks Belo Monte wieder verlassen. Die Baustelle des Staudammprojekts befindet sich im brasilianischen Bundesstaat Pará im Amazonasgebiet. Schon mehrfach war die Baustelle zum Ziel von Besetzungen und Protestaktionen geworden.

 

Nach Verhandlungen wurden 200 Indigene mit Flugzeugen der Luftwaffe in die brasilianische Hauptstadt Brasilia geflogen, um dort mit dem Generalsekretär der Präsidentschaft, Gilberto Carvalho und Vertreter*innen der Ministerien für Justiz, sowie Energie und Bergbau zu sprechen.

Die Indigenen fordern, die Arbeiten am Staudamm und dem Wasserkraftwerk zu stoppen, bis Umweltstudien vorliegen die belegen, dass die Umwelt von dem Kraftwerk nicht beeinträchtigt wird. Zudem bestehen sie auf einer vorhergehenden Konsultation, so wie es die Verfassung vorsieht.

Erneute Besetzung möglich

Valdenir Munduruku, ein Sprecher der Indigenen, kündigte an, nach Belo Monte zurückzukehren und die Bauarbeiten erneut zu stoppen, sollte das Treffen mit Carvalho und den Vertreter*innen der Ministerien nicht zufriedenstellend verlaufen: „Wir wissen, dass die Regierung die Arbeiten so schnell wie möglich abschließen will, was unsere Position erschwert; dennoch hoffen wir, dass unsere Forderungen erfüllt werden. Wir wollen mit konkreten Antworten aus dem Treffen gehen.“

Die Bauarbeiten hatten im März 2012 begonnen. Seitdem mussten die Arbeiten immer wieder unterbrochen werden, da die Indigenen sich gegen das Bauwerk richteten. Laut einer Studie des Indigenen Missionsrats CIMI (Consejo Indigenista Misionero) und der Nichtregierungsorganisation Xingú Vivo Para Siempre soll das Staudammprojekt 516 Quadratkilometer amazonischen Regenwalds überfluten. Dies würde zur Vertreibung von etwa 50.000 Indigenen und Bauern aus dem betroffenen Gebiet führen.

 

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