Hohe Erwartungen verschuldeter Kleinbauern an neues Landgesetz

von Pablo Florencio Salazar

(Buenos Aires, 03. September 2014, púlsar).- Das Landgesetz Ley de Tierras y Territorios, das in den kommenden Monaten in Ecuador verabschiedet werden soll, würde dem Staat die Möglichkeit einräumen, an Kleinbauern und Kleinbäuerinnen, die keine Ländereien besitzen, Gebiete zu übertragen. Ebenso würde das Gesetz ihnen den Zugang zu kleinen Parzellen ermöglichen.

 

Hoffnung auf Überwindung der kleinbäuerlichen Schuldenkrise

Dies ist der Grundgedanke des geplanten Landgesetzes, wie er von den Behörden dargelegt wurde. Die Kommission für Ernährungssouveränität (Comisión de Soberanía Alimentaria) der Nationalversammlung begann bereits mit der Überprüfung Gesetzes. Ziel ist es, fünf Vorschläge zu vereinen, die aus verschiedenen politischen Sektoren stammen und sich auf die Themen des Gesetzes beziehen.

Die mögliche Verabschiedung eines derartigen Gesetzes erfüllt Hunderte von Kleinbauern und Kleinbäuerinnen, die sich im Vergabeverfahren für Ländereien befinden, mit Erwartungen und Hoffnung. Viele Bauern und Bäuerinnen suchen derzeit dringend nach einer Lösung für ihre Schuldenprobleme,und fühlen sich mömentan völlig ausgeliefert, da sie für zahlungsunfähig erklärt und ihre Ländereien zur Versteigerung freigegeben worden sind.

Der Abgeordnete Ángel Rivero Doguer, Präsident der Landesweiten Vereinigung von Arbeiter*innen der Agrarindustrie, Kleinbauern und Kleinbäuerinnen und freien Indígenas FENACLE (Federación Nacional de Trabajadores Agroindustriales, Campesinos e Indígenas Libres del Ecuador), erklärte, „es muss bei der Suche nach Lösungen für das Schuldenproblem der Kleinbauern und Kleinbäuerinnen Hand in Hand und gemeinsam gearbeitet werden“.

Beachtung indigener Territorien gefordert

Laut des Vizepräsidenten der Kommission für Ernährungssouveränität, Mauricio Proaño, habe der Gesetzesvorschlag verschiedene fundamentale Themen im Blickfeld, wie etwa die Regelungen für Landbesitz, die Übergabe von Besitztiteln und das Vorgehen bei gerichtlichen Konflikten im Lande.

Der Abgeordnete der Nationalversammlung aus der Provinz Pichincha, Nelson Serrano Reyes, betonte seinerseits, dass das zukünftige Landgesetz schon allein aufgrund der Verfassung die angestammten Landgebiete indigener Völker nicht ausser Acht lassen dürfe, da diese ein wesentlicher Bestandteil der Plurinationalität seien.

„Wir dürfen die angestammten Landgebiete nicht außen vor lassen. Zu den Nationen, die in Ecuador leben, gehören deren Bevölkerung und Territorien. Wir müssen diese Gebiete unbedingt beachten, da sich innerhalb dieser Gebiete die kommunalen Ländereien befinden“, unterstrich Serrano.

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