„Giganten der Wüste“ für den Bau von Trumps Mauer zerstört

(Oaxaca de Juárez, 18. Oktober 2019, educaoaxaca). – Schwere Baumaschinen entwurzeln die zum Teil über 70 Jahren alten, majestätischen Saguaro-Kakteen der Sonora-Wüste, damit die Mauer des US-amerikanischen Präsidenten Donald Trump gebaut werden kann – eine „ökologische Tragödie“, so Ökolog*innen und Aktivist*innen. Die auch als „Giganten der Wüste“ bekannten riesigen Kakteen werden von Baggern beiseite geräumt, um den Weg freizumachen für einen Zaun von neun Metern Höhe, der eine tiefe Narbe bildet zwischen dem Ökoreservat „Monumento Nacional del Organ Pipe Cactus“ in Arizona, einem Schutzgebiet, benannt nach dem Orgelpfeifenkaktus, und dem Biosphärenreservat „El Pinacate y Gran Desierto de Altar“ in Sonora, Mexiko.

In einem über die sozialen Netzwerke verbreiteten Video ist zu sehen, wie die Kakteen, die nur in einem kleinen Verbreitungsgebiet vorkommen und vom Aussterben bedroht sind, außerdem mehr als 175 Jahre alt werden und eine Höhe von 16 Metern erreichen können, von Baggern zerquetscht im Sand liegen.

Während von Ingenieur*innen, die beim US-amerikanischen Militär beschäftigt sind, Bilder verbreitet werden, die zeigen sollen, dass die Kakteen erfolgreich verpflanzt wurden, um so ihr Überleben zu garantieren, versicherte Dan Mills, Koordinator der Naturschutzorganisation „Sierra Club“ in Arizona: „Es ist schwierig, eine Saguaro-Kaktee zu verpflanzen, die sich bereits im Wachstum befindet“. Er fügte hinzu, dass „wenn das Projekt einmal abgeschlossen ist, Pflanzen in einer Größenordnung von 70 Kilometer Zaun ersetzt werden müssen. Dies bedeutet Hunderte von Saguaros, anderen Kakteen und Pflanzen, die entfernt wurden“.

Die physische Trennung und die intensive Beleuchtung der Schranken werde jedoch auch Vögel, nachtaktive Arten und bestäubende Insekten beeinträchtigen, die von zentraler Bedeutung für das Ökosystem seien. Es müsse auch erwähnt werden, dass die Saguaros ein wesentlicher Bestandteil sowohl der Ernährung als auch der Rituale der indigenen Völker wären, wie die der Stammesgruppe der Tohono O’odham, die seit Tausenden von Jahren in der Sonora-Wüste lebten und nun von der militärischen Grenze zwischen Mexiko und den Vereinigten Staaten von Amerika geteilt würden.

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