Fast 200 Tote nach Lawine

(Venezuela, 05. Oktober 2015, telesur/cerigua/poonal).- Am 1. Oktober kam es nach schweren Regenfällen zu einem Erdrutsch in in Santa Catarina Pinula, etwa 15 Kilometer südlich der Hauptstadt Guatemala-Stadt. Bis zum 7. Oktober wurden bereits 191 Tote geborgen; 350 werden noch vermisst. Der Erdrutsch hatte sich in dem dicht besiedelten Ortsteil Cambray II ereignet. Offiziellen Angaben zufolge wurden mindestens 125 Häuser verschüttet. Feuerwehr und sowie guatemaltekische und internationale Rettungskräfte haben auch am 7. Oktober weiter nach Verschütteten gesucht.

Ersten Erkenntnissen zufolge war das Unglück deshalb so gravierend, weil Cambray II Bergbaugebiet ist und daher für von Erdbeben ausgelöste Erdrutsche besonders anfällig ist. Am 5. Oktober hat die Regierung eine dreitägige Staatstrauer angeordnet.

Bergbau für Ausmaß der Katastrophe mitverantwortlich

Wie die Behörde für Katastrophenschutz Conred (Coordinadora Nacional para la Prevención de Desastre) mitteilte, wurde El Cambray bereits 2008 als Hochrisikogebiet eingestuft. Den örtlichen Behörden sei ein entsprechender Bericht überreicht worden, in dem die besonderen Risiken des Gebietes dargelegt worden seien; dort hatte es vor Jahren bereits einen ähnlichen Erdrutsch gegeben. Die Conred beschuldigte zudem die Stadtverwaltung von Santa Catarina Pinula, trotz der Risiken dort Ländereien verkauft zu haben.

Hingegen erklärte der Direktor des Nationalen Instituts für Seismologie, Meteorologie und Hydrologie INSIVUMEH, Edy Sánchez, dass der Erdrutsch erfolgt sei, weil das Gelände sehr steil ist und der Boden durch die starken Regenfälle extrem aufgeweicht sei.

Lob und Kritik für Behörden

Der Leiter des mexikanischen Zivilschutzes, Ricardo de la Cruz, lobte die gute Zusammenarbeit der Rettungskräfte mit Behörden und privaten Initiativen: „Ich möchte betonen, dass Guatemala von der ersten Minute an seine Mechanismen zur Rettung in Gang gesetzt hat. Wir haben ähnliche Situationen erlebt, deshalb möchte ich die gute Koordination unterstreichen“, so de la Cruz.

Allerdings gibt es schwere Vorwürfe gegen den Staat, da er nichts getan habe, um diese Katastrophe zu verhindern; zudem habe er noch immer eine soziale Schuld gegenüber den Opfern anderer Naturkatastrophen, von denen viele noch immer nicht die versprochene Hilfe erhalten haben. Die Betroffenen der Hurrikane Mitch und Stand, sowie der beiden Erdbeben, die kürzlich San Marcos erschüttert haben, seien Beweise der Unverantwortlichkeit der zuständigen Behörden.

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