Ein Jahr Regierung Colom – die indigene Landbevölkerung demonstriert

(Montevideo, 17. Januar 2009, comcosur).- Anlässlich der Vorstellung des Arbeitsberichtes zum ersten Regierungsjahr des guatemaltekischen Präsidenten Álvaro Colom sind am 15. Januar tausende Indígenas zu Protesten vor dem Kongress zusammen gekommen. Die Proteste dauerten die ganze Woche über an. Zu den Forderungen gehörten der Zugang zu Land, die Freilassung mehrerer Gemeindevorsitzender und ein Ende des Tagebaus. Die Demonstrant*innen forderten außerdem die Aufhebung von 80 Haftbefehlen gegen Anführer*innen sozialer Bewegungen. Die Landarbeiterorganisation Plataforma Agraria blockierte mehrere Straßen im Land, darunter auch jene, die Guatemala mit Mexiko und Honduras verbinden.

Seit Jahren fordern Bauern und Bäuerinnen sowie Indígenas, die Lizenzvergabe für den Tagebau einzustellen, weil dieser die Umwelt – die Böden und insbesondere das Wasser – stark verseucht. Momentan bestehen in Guatemala 450 solcher Bergbaugebiete. Coloms Antwort auf die Forderungen der Demonstranten war nicht neu: Repression. Sicherheitskräfte gingen mit Tränengas gegen die Organisationen vor, die sich in der Umgebung des Kongresses versammelt hatten. Die vertretenen Gruppen protestierten gegen den Landmangel, die Ausbeutung ihrer natürlichen Ressourcen, fehlende Sicherheit, ihre Marginalisierung und die Armut, in der sie leben. Die Anführer*innen machten darauf aufmerksam, dass es sich um eine friedliche Protestkundgebung handele, die jedoch mit Repression und Gewalt beantwortet wurde. Währenddessen erklärte der Präsident Álvaro Colom in seinem Bericht, dass seine Regierung auf der Seite der Armen stehe und in ihrem ersten Jahr insgesamt 89 Gemeinden in extremer Armut Vorrang gegeben hätte.

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