Biologisch abbaubarer Plastikersatz entwickelt

(Mexiko-Stadt, 6. Juni 2019, prensa latina).- Die mexikanische Zeitung El Heraldo hat am 5. Juni von vier jungen Menschen im mexikanischen Bundesstaat Jalisco berichtet, die ein umweltverträgliches Biomaterial entwickelt haben, das die umweltschädliche Verpackungsindustrie revolutionieren könnte. Damit ist Biocel gemeint, ein Ersatzstoff für den Kunststoff Unicel (Schaumstoff), der die gleichen Merkmale des Polystyrols besitzt; Biocel widersteht Schlägen und weist Feuer ab, verfällt jedoch sehr viel schneller als herkömmliches Plastik.

Während Unicel 500 Jahre benötigt, um abgebaut zu werden, verfügt Biocel unter dem Einfluss von Wasser oder Sonnenlicht über einen natürlichen Verfallsprozess von 25 bis 30 Tagen.

Öko-Verpackung von morgen?

Das ökologische Biotech-Unternehmen Radial, bestehend aus Architekt*innen und Designer*innen, hat dieses Biomaterial auf Basis des Stoffwechsels von Pilzen entwickelt, wobei Rückstände aus der industriellen Landwirtschaft als Ausgangsmaterial dienen. Dazu zählen regionale Abfälle wie Stroh, Zuckerrohr, Weizen, und Mais. In Jalisco, einer Herkunftsregion von Tequila, wurden beispielsweise ein Agavenrückstände genutzt.

Die Biofabrikation sei ein „neues Beispiel dafür, wie Materialien auf Basis von biotechnologischen oder organischen Materialien geschaffen werden können“, betonte Rodrigo Martín, Mitbegründer von Radial, gegenüber der online-Version der Zeitung.

Momentan kann dieses Biocel ausschließlich für Verpackungen eingesetzt werden. Allerdings prüfen die Begründer*innen momentan, wie das Material für die Herstellung von Tellern, Gläsern und anderen Nahrungsutensilien eingesetzt werden kann. „`Wir bereiten diese Teile auf, damit zukünftig Fernseher, Computer, Kühlschränke und vor allem Produkte der Elektroindustrie mit dieser Art Biomaterial verpackt werden können“, erklärte Rodrigo Muttio, ein weiterer Mitbegründer von Radial.

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