150.000 Hektar abgeholzter Regenwald jährlich

(Buenos Aires, 04. März 2011, púlsar).- Laut Angaben des peruanischen Umweltministeriums werden seit 1985 in Peru jedes Jahr 150.000 Hektar Regenwald abgeholzt. Rund elf Millionen Hektar Land im Amazonasbecken sind als Waldgebiet deklariert. Somit nimmt das Land weltweit den achten Platz unter den Ländern mit Anteil am tropischen Regenwald ein und in Lateinamerika sogar den zweiten Platz.

2011 ist „Internationales Jahr der Wälder“

An diese Fakten erinnerte das Umweltministerium anlässlich der Präsentation eines Programms zum Schutz der Wälder, das am 2. März in Lima vorgestellt worden war. Anlass hierfür ist, dass die Generalversammlung der Vereinten Nationen des Jahr 2011 zum Jahr der Wälder erklärt hat.

Die UNO hatte Regierungen sowie private und öffentliche Sektoren dazu aufgerufen mehr Anstrengungen zu unternehmen, um ein größeres Bewusstsein für den Erhalt und die nachhaltige Nutzung aller Arte von Wäldern zu schaffen – zum Nutzen der gegenwärtigen und zukünftigen Generationen.

Peruanisches Programm vorgestellt

Das peruanische Programm werde nun gemeinsam mit den nativen Gemeinschaften der Satipo und Oxapampa umgesetzt. Ziel des Programms sei es, die Indigenen als “WaldwächterInnen” auszubilden und für den Schutz der Wälder einzusetzen. Außerdem beabsichtige man Stipendien an Jugendliche zu vergeben, damit diese studieren könnten und innovative, wirtschaftlich produktive Aktivitäten bezüglich des Schutzes der Wälder entwickeln könnten.

Angesichts der Schwierigkeiten im Land, international verbriefte Rechte über indigene Territorien zu überhaupt zu gewähren, bleibt abzuwarten inwieweit dieses Programm tatsächlich umgesetzt werden kann.

Indigene werfen Regierung Tatenlosigkeit vor

Erst Anfang des Jahres hatte die Nichtregierungsorganisation (NRO) Survival International darauf hingewiesen, dass Holzfäller in großem Stil in die Gebiete von Indigenen eindringen, die in freiwilliger Isolation leben. In einer Erklärung der Indigenen Vereinigung zur Entwicklung im peruanischen Regenwald AIDESEP (Asociación Interétnica de Desarrollo de la Selva Peruana) heißt es: „Wir sind sehr besorgt über den Mangel an Einsatz der Behörden (…) obwohl es, aus Peru und von außerhalb, Beschwerden über illegales Abholzen gibt, wurde nichts getan“, zitiert Survival International die Organisation.

Wikileaks: Illegal geschlagenes Holz wurde zertifiziert

Zudem wurden vor kurzem Depeschen von Wikileaks bekannt, in denen der US-Botschafter James Struble 2006 berichtet, dass etwa 70 bis 90 Prozent des peruanischen Mahagoni–Exports gesetzeswidrig gefällt und im Nachhinein „legalisiert“ und mit Zertifikaten bestückt wurden, so Survival International. Botschafter Struble habe sich bei seiner Erklärung auf inoffizielle Schätzungen des Landesweiten Instituts für Naturressourcen INRENA (Instituto Nacional de Recursos Naturales) berufen.

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