Erdbebenopfer in Oaxaca starten „Karawane der Vergessenen“

(Mexiko-Stadt, 16. April 2018, desinformémonos).- Etwa 500 Mitglieder der Zentralen Koordinierungsstelle für Geschädigte im Isthmus (Coordinadora General de Damnificados del Istmo) brachen als „Karawane der Vergessenen“ in Richtung Mexiko-Stadt auf. Sie fordern von den Bundesbehörden eine zweite Zählung, in der die 41 Gemeinden des Isthmus von Tehuantepec in Oaxaca mit einbezogen werden, die von den Erdbeben am 7. und 23. September 2017 in Mitleidenschaft gezogen wurden.

Der Sprecher der Organisation, Soid Ruiz López, erklärte, dass eine zweite „ ernsthafte und angemessene“ Zählung der geschädigten Familien notwendig sei, da in der ersten, im März durchgeführten Zählung, Tausende von Betroffenen ausgeschlossen worden seien. Nur acht Gemeinden des Isthmus hätten einen Teil der Hilfsleistungen erhalten, was er als „Täuschung“ bezeichnete.

„Es gibt kein vollständiges Verzeichnis, welches auch die Familien berücksichtigt, die keinen Berechtigungsschein für Unterstützungsleistungen bekommen haben und die um die Einstufung ihrer Schäden baten. Man hat so getan, als führe man eine Zählung durch. Daher gehen wir nach Mexiko-Stadt, um zu protestieren und klarzustellen, dass Oaxaca viel Aufmerksamkeit benötigt“, erklärte Ruiz López.

16.000 Menschen noch nicht ausreichend entschädigt

Ein Teil der Mitglieder der Karawane hätten vom Ministerium für Agrar-, Land- und Stadtentwicklung kein Blatt zur Registrierung erhalten, während anderen keine Berechtigungsscheine für den Wiederaufbau ausgehändigt worden seien. Wiederum andere hätten diese Scheine ohne die Angabe einer Summe erhalten, klagte er.

Nach Angaben der Zentralen Koordinierungsstelle für Geschädigte im Isthmus verfügen mindestens 16.000 der von den Erdbeben betroffenen Menschen noch nicht über die notwendigen Mittel und Hilfe, um die Krise von vor fast sieben Monaten zu überwinden. Sie können nicht einmal ihre Unterkünfte wieder aufbauen.

Die Karawane sollte am 20. April 2018 in Mexiko Stadt ankommen und sich dort mit Opfern des Nationalen Notfallkomitees treffen, um effiziente Lösungen für die Notsituationen zu fordern, die ihnen nicht erlauben, in ihre Unterkünfte zurückzukehren und ihr normales Leben wieder aufzunehmen.

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