Nur der Irak ist für Journalist*innen gefährlicher

(Guatemala-Stadt, 10. September 2009, cerigua).- Erneut ist Mexiko nach dem Irak das Land, in dem sich die Ausübung der journalistischen Tätigkeit weltweit am gefährlichsten gestaltet. Das ergibt der neueste Bericht über die Situation des Journalismus in Mexiko, erarbeitet vom Lateinamerikanischen Dachverband der Journalist*innen FELAP-México (Federación Latinoamericana de Periodistas), dem Dachverband der mexikanischen JournalistInnenverbände FAPERMEX (Federación de Asociaciones de Periodistas Mexicanos) und dem Club Titelseite CPP (Club Primera Plana). Dabei nehme das Land „weltweit den ersten Platz für Ermordungen, Verschleppungen und andere Angriffe gegen Mitarbeiter*innen der Presse“ ein. Die Lage sei nur im Irak prekärer, „welches einen Interventionskrieg der USA und seiner Alliierten“ erlebe.

Der Bericht, der am 1. September 2009 aktualisiert wurde, vermerkt für das laufende Jahr acht ermordete Journalist*innen. Nach Statistiken über Gewalt gegen Pressevertreter*innen wurden 34 Journalist*innen zwischen 1983 und 2000 ermordet; das sind im Durchschnitt zwei pro Jahr. Seit 2000, in den sechs Jahren der Regierung Vicente Fox Quesada und den bisherigen gut zweieinhalb Jahren der Präsidentschaft von Felipe Calderón, wurden 60 Morde an Journalist*innen und elf gewalttätige Verschleppungen von Reporter*innen und Pressemitarbeiter*innen gezählt. Das ergibt einen Durchschnitt von fast sieben Morden pro Jahr. 2008 war mit zwölf Ermordeten und zwei Verschleppten das bisher brutalste Jahr.

Laut einer Veröffentlichung der Katholischen Organisation für Kommunikation in Lateinamerika und der Karibik OCLACC (Organización Católica Latinoamericana y Caribeña de Comunicación) verbleiben zudem die insgesamt 30 Morde unter der gegenwärtigen Regierung in absoluter Straflosigkeit.

Angesichts dessen betonten die Organisationen, die den Bericht veröffentlichten, dass der Berufsverband der Journalist*innen hinsichtlich der Situation der Menschenrechte nichts Lobenswertes zu vermelden habe. So blieb ihnen lediglich, Gerechtigkeit und ein Ende der Gewalt gegen Journalist*innen zu fordern.

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