(Lima, 24. Oktober 2024, Servindi).-Ein landesweiter Streik mobilisierte Tausende von Bürger*innen in Lima und anderen Regionen des Landes. Kritisiert wurde die Unfähigkeit und Mitschuld der Behörden, die eine landesweite Kriminalitätswelle nicht eindämmen können.
Transportarbeiter*innen, Lebensmittelhändler*innen, Ladenbesitzer*innen und Angehörige von Opfern der Proteste gegen Dina Boluarte demonstrierten in Huánuco, Junín, Piura, Huancavelica, Puno und Lima, wo sich auch viele Studierende beteiligten.
In der Hauptstadt war die größte Demonstration vor dem Kongress, auf der Av. Abancay sowie an weiteren Symbolorten wie dem Justizpalast und der Plaza San Martín, die von der Universitätsgewerkschaft besetzt wurde. Letzteres war besonders bedeutsam, da die Plaza San Martín seit der Machtübernahme durch Boluarte für Demonstrationen gesperrt war, obwohl dieser Platz traditionell ein Zentrum des Protestes darstellt.
Gegen 18 Uhr durchbrachen Studierende der Universitäten San Marcos, UNI, Villareal und La Cantuta die Polizeisperren und zogen auf den Platz.
Etwa 13.000 Polizist*innen und 4.000 Soldat*innen sicherten das historische Zentrum. Im Norden Limas kamen sogar Panzer und Hubschrauber zum Einsatz – Mittel, die die Regierung bislang nicht zur Bekämpfung der Kriminalität nutzt.
Am Ende des Tages meldete die Polizei insgesamt 26 Verhaftungen: 15 in den Regionen Huánuco, Junín und Piura, fünf in Huacho, wo die Panamericana Norte blockiert worden war, und sechs in Lima.
Obwohl Boluarte die Proteste herunterspielte, wächst die Ablehnung ihrer Regierung, wie die hohe Ablehnungsquote von 92 Prozent in der neuesten Umfrage von Datum International zeigt.
Dies gilt auch für den Kongress, dem bereits die Transportarbeiter*innen die Stirn geboten haben. Diese kündigten weitere Streiks an und forderten die Auflösung des Kongresses, sollte das Gesetz 32108, das die organisierte Kriminalität begünstigt, nicht aufgehoben werden.
Dies ist bereits die dritte Mobilisierung in weniger als einem Monat, mit der in Peru auf die steigende Welle von Erpressungen und Auftragsmorden reagiert wird, bei denen täglich Menschen ermordet werden, weil sie den Kriminellen keine Erpressungsgelder zahlen.
Landesweite Streiks von Nachrichtenpool Lateinamerika ist lizenziert unter Creative Commons Namensnennung-Weitergabe unter gleichen Bedingungen 4.0 international.
Schreibe einen Kommentar