Kolumbiens Indigene kritisieren Polizeigewalt

Caracas, 7. November 2017, telesur).- Die kolumbianischen indigenen Dachverbände, die seit Ende Oktober an einer landesweiten Streikaktion teilnehmen, haben beklagt, dass die Polizei während der Proteste exzessiv Tränengas eingesetzt habe. Das teilten der Indigene Kolumbianische Dachverband ONIC (Organización Nacional Indígena de Colombia) und der Regionalverband aus Valle del Cauca Orivac (Organización Regional Indígena del Valle del Cauca) am 7. November in einer Presseerklärung mit.

Demnach habe es seit Dienstag Mittag „Zusammenstöße zwischen der Aufstandsbekämpfungseinheit der Polizei ESMAD und den Teilnehmer*innen der Minga“ gegeben. Die Organisationen kritisierten „den exzessiven Gebrauch chemischer Waffen und direkte Angriffe gegen unsere indigenen Genossen“.

Hunderte Repräsentant*innen sozialer Verbände ermordet

Die landesweite indigene Streikbündnis „Minga Nacional Indígena“ wurde ins Leben gerufen, um auf die Gewalt aufmerksam zu machen, der Repräsentant*innen sozialer Verbände ausgesetzt sind. Nach Angaben des bäuerlichen und sozialen Dachverbands Cumbre Agraria sollen zwischen Januar und Oktober 2017 bereits hunderte Repräsentant*innen in Kolumbien ermordet worden sein.

Außerdem befänden sich fast zwei Drittel (62,6 Prozent) der 102 indigenen Völker in Kolumbien in Gefahr, physisch oder kulturell zu verschwinden. Weiterhin beklagten die indigenen Organisationen, dass 86 Prozent der Abkommen über die Rechte indigener Frauen nicht erfüllt worden seien. Auch die Friedensverträge mit der ehemaligen Guerilla und jetzigen Partei FARC seien noch nicht vollständig umgesetzt.

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