Carabineros bekommen neue Fahrzeuge zur Aufstandsbekämpfung

(Santiago, 14. Juli 2020, Medioamedio).- In der Nacht des 13. Juni zirkulierten mehrere Fotos in den sozialen Medien, die die Ankunft neuer Fahrzeuge für die chilenische Militärpolizei Carabineros im Hafen von San Antonio zeigen. Dabei handelt es sich größtenteils um Panther 8×8 der österreichischen Firma Rosenbauer, die ursprünglich zur Brandbekämpfung auf Flughäfen konzipiert wurden, aber für die Aufstandsbekämpfung umgerüstet wurden.

Nachdem die kasernierten Polizeikräfte seit Oktober 2019 den sozialen Aufstand bekämpften, sieht diese Neubewaffnung aus wir eine Vorbereitung auf das eventuelle Wiedererstarken des Aufstands.

50 Prozent der Polizeiausrüstung beschädigt

Laut der Website defensa.com, die auf Waffen- und Militärtechnik spezialisiert ist, haben die Auseinandersetzungen zwischen Demonstrant*innen und staatlichen Sicherheitskräften die Hälfte ihrer Ausrüstung unbrauchbar gemacht: „Es wird geschätzt, dass die Verluste bis zu 50 Prozent des Materials betreffen, weshalb sich die Regierung gezwungen gesehen hat, neues Material zu suchen.“

Deshalb haben die Carabineros de Chile „eine Lieferung von 4×4 Fahrzeugen des Typs Sandcat der israelischen Firma Plasan bestellt. Dieses Fahrzeug wurde auf einer Karosse Ford F-550 montiert, der vom US-Unternehmen Oshkosh umgebaut wurde“, heißt es auf dem Portal.

Dazu gehört auch ein weiterer Einkauf bei der österreichischen Firma Rosenbauer, von der Chile bereits 2012 die „Guanacos“ genannten Wasserwerfer erworben hat. Die neuen Modelle haben andere Düsen und größere Wassertanks. Die nun in den Hafen von San Antonio gelieferten Fahrzeuge sind vom Typ Rosenbauer Panther 8×8 und haben eine Speicherkapazität von 19.000 Litern Wasser. Das Modell wurde für die Brandbekämpfung auf Flughäfen konzipiert und wurden nun – wahrscheinlich weltweit einmalig – für Maßnahmen zur Aufstandsbekämpfung umgebaut.

Millionenausgaben für die Carabineros

Allein bis zum 19. März stiegen die Ausgaben der Carabineros für ihre Spezialkräfte auf 6,6 Milliarden Pesos (7,3 Millionen Euro). Ein weiterer bemerkenswerter Punkt: Obwohl die Armee in einer Demokratie nicht zur Bekämpfung von „Unruhen“ eingesetzt werden darf, hat die „Erwerbsbehörde der Logistikabteilung“ den Kauf von 130 Schrotflinten zur Aufstandsbekämpfung des Kalibers 12 öffentlich ausgeschrieben, mit denen „halbtödliche“ Gummigeschosse mit Stahlkern abgefeuert werden.

Die Ausschreibung steht in Einklang mit einer weiteren Ausschreibung der Armee vom Januar zum Kauf von „halbtödlicher“ Ausrüstung und Aufstandsbekämpfungsmaterial im Wert von 200.000 Dollar. Darunter sind 75 derselben Schrotflinten des Kalibers 12, die jetzt die Armee erworben hat, weitere 35 „halbtödliche“ Gewehre, 85 ballistische Helme, 18 ballistische Schilde und 215 Gesichtsschutzschilde.

Von Resumen.cl

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