Bereits 96 Angriffe auf Menschenrechtsverteidiger*innen im ersten Quartal 2011

(Buenos Aires, 18. April 2011, púlsar).- Das nichtstaatliche Menschenrechtsprogramm „Somos Defensores“ (Wir sind Verteidiger*innen) gab am 8. April in einer Eilaktion bekannt, dass in den ersten 90 Tagen dieses Jahres in Kolumbien bereits 96 Angriffe auf Menschenrechtsverteidiger*innen zu beklagen sind. Neun Menschenrechtsverteidiger*innen wurden umgebracht, 68 erhielten Drohungen und vier sind gewaltsam verschwunden. Die Angriffe bestünden zudem auch aus Attentaten auf Leib und Leben, widerrechtlichen Festnahmen oder dem Missbrauch des Strafrechtssystems.

Insgesamt 64 soziale Organisationen im Land sind betroffen, darunter auch die Vereinigung der indigenen Räte in der Region Nord-Cauca (Asociación de Cabildos Indígenas del Norte del Cauca), die Landesweite Bewegung der Opfer von Staatsverbrechen (Movimiento Nacional de Víctimas de Crímenes de Estado) und der Nationale Gewerkschaftsverband der Angestellten der Nahrungsmittelindustrie (Sindicato Nacional de Trabajadores de la Industria de Alimentos)

Umweltaktivistin Sandra Cuellar seit Februar vermisst

Unter den gewaltsam Verschwundenen befindet sich auch die 26-jähige Umweltaktivistin Sandra Viviana Cuellar Gallego aus Cali, von der seit dem vergangenen 17. Februar jede Spur fehlt. Am 2. März 2011 verschwand das Ehepaar Ana Julia Renteria und Miguel Santos Renteria Caicedo, beide sind Gemeindevertreter*innen des Cuenca del Río Calambre in Cauca.

Laut Somos Defensoses gehen 69 Prozent der Angriffe auf das Konto von Paramilitärs, 23 Prozent der Angriffe wurden von Unbekannten begangen und acht Prozent von Armeeangehörigen.

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