Albeiro Camayo Güetio, Vertreter der Guardia Indígena, im Cauca ermordet

(Bogotá, 24. Januar 2022, contagio radio).- Der ehemalige Regionalkoordinator der indigenen Selbstschutzorganisation Guardia Indígena, Albeiro Camayo Güetio, ist ermordet worden. Das teilte die Vereinigung indigener Versammlungen im Nordcauca (ACIN) am 24. Januar mit. Laut der Organisation seien Mitglieder der Columna Móvil Jaime Martínez, einer bewaffneten Gruppe von FARC-Dissidenten, für den Mord verantwortlich.

Die Tat habe sich am Nachmittag des 24. Januar ereignet, als bewaffnete Männer der Dissidentengruppe in El Cabuyo und La Primavera im Las Delicias-Gebiet unterwegs gewesen waren. „Diese Bewaffneten waren gekommen, um die Gemeinschaft dazu zu zwingen, an einer Versammlung teilzunehmen. Als sie sich in La Primera einfanden, kam auch die Autorität Neeh We’sx aus Las Delicias dorthin, um den Respekt vor der Zivilbevölkerung zu fordern. So vertrieb die Gemeinschaft gemeinsam mit den Kiwe Thegnas (der Guardia Indígena) die Bewaffneten aus dem Gebiet“, heißt es in einer Pressemitteilung der ACIN.

Dritter Mord an einem Guardia Indígena innerhalb von zwei Wochen

Die bewaffnete Gruppe habe aggressiv auf diese Forderung der Gemeinschaft reagiert und die Bevölkerung mit ihren Schusswaffen bedroht und eingeschüchtert. Um 5.30 Uhr habe die Gruppe das Feuer gegen die Gemeinschaft eröffnet, die sich im Bereich El Mandarina versammelt hatte. In diesem Zusammenhang wurde auch der indigene Anführer Albeiro Camayo ermordet.

Laut der indigenen Vereinigung ACIN ist Camayo bereits der dritte Guardia Indígena, der in weniger als zwei Wochen in dieser Region umgebracht wurde. Immer sei die gleiche Gruppe für die Morde verantwortlich gewesen. Bei den vorherigen Opfern handele es sich um den 14- jährigen Breiner Cucuñame und Guillermo Chicame. „Wir rufen die höchste Alarmstufe für alle indigenen Gebiete des Cauca und unsere Schwesterorganisationen auf. Wir wollen die Familie Camayo Güetio und die Gemeinschaft Las Delicias in diesen Momenten des Grauens und des Todes begleiten“, so die ACIN.

Nicht der erste Angriff auf Albeiro Camayo Güetio

Bereits im August 2019 war Albeiro Camayo Güetio auf dem Weg von Toribío nach Caloto Opfer eines Attentats geworden. Im Oktober des gleichen Jahres wurde er entführt und schwer misshandelt, unter anderem wurde er mit Stacheldraht gefesselt. Im März 2020 dann wurde Camayo Opfer einer Verfolgung, bei der vier Mal versucht wurde, ihn zu erschießen. Damals noch Regionalkoordinator der Guardia Indígena, entschloss sich Camayo, seinen Wohnort zu verlassen. Von da an lebte er in der Finca Los Alpes im Schutzgebiet Las Delicias in der Gemeinde Buenos Aires im Cauca.

Über die sozialen Netzwerke verurteilten viele Kolumbianer*innen den Mord, der die indigenen Gemeinschaften überall im Land in Trauer versetzt hat.

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