(Bogotá, 18. Oktober 2022, contagio radio).- Am 18. Oktober wurde in Kolumbien der Gesetzentwurf zur Schaffung eines Ministeriums für Gleichstellung und Gleichberechtigung vorgelegt. An der Zeremonie nahmen Präsident Gustavo Petro, Vizepräsidentin Francia Márquez, Innenminister Alfonso Prada und andere wichtige Regierungsvertreter*innen teil.
Das neue Ministerium soll für die am meisten gefährdeten Bevölkerungsgruppen zuständig sein: Frauen, Jugendliche, Indigene, Afrokolumbianer*innen, LGBTIQ+-Communities und die kleinbäuerliche Bevölkerung. Ziel des Francia Márquez unterstellten Ministeriums wird es, die Gleichstellungspolitik des Staates zu koordinieren. Damit ändert sich auch die Organisationsstruktur in der Regierung. Der Frauen- und der Jugendrat, der bisher dem Präsidenten unterstand, wird abgeschafft und geht in die Zuständigkeit des neuen Ministeriums über.
Laura Sabia, Leiterin des Präsidentenbüros, betonte: „Die Aufgabe des Ministeriums ist es, Strategien, Programme und Projekte zu entwickeln und umzusetzen, um die wirtschaftlichen, politischen und sozialen Ungleichheiten im Land zu beseitigen.“ Mit der Einrichtung des neuen Ministeriums werde außerdem eines der wichtigsten Wahlversprechen Gustavo Petros eingelöst, hieß es. Gleichzeitig sei das Ministerium ein bedeutender Schritt, um die bestehenden Ungleichheiten zu beseitigen und denjenigen zu ihrem Recht zu verhelfen, die in Kolumbien traditionell ausgegrenzt werden.
Gleichberechtig als Weg zum Frieden
„Dieser Akt ist ein emotionaler Moment. All das ist dem Willen des Präsidenten zu verdanken, ein Zeichen für Inklusion zu setzen – und der wunderbaren und kraftvollen Präsenz von Francia Márquez in der jüngeren Geschichte Kolumbiens (…)“, erklärte Kongresspräsident Roy Barreras bei der Vorstellung des Ministeriums zufrieden. „Das Ministerium ist ein Ausdruck des Willens der Regierung von Gustavo Petro und des Pacto Histórico, Kolumbien zu einer inklusiven Gesellschaft zu entwickeln. Denn die Kolumbianer haben uns diesen Auftrag gegeben, sie lehnen Ausgrenzung und Ungleichheit ab. Kolumbien will und verdient mehr Gerechtigkeit, und die Einrichtung des Ministeriums ist über die formale Institution hinaus eine Botschaft hierfür.“
In ihren sozialen Medien erklärte die Vizepräsidentin Francia Márquez, dies sei ein historischer Tag, weil der Staat seine Türen öffne und all jenen Gleichheit garantiere, die in der Vergangenheit ausgeschlossen und ausgegrenzt wurden. Gleichberechtigung sei ein wesentlicher Wert, der den Weg zu einem umfassenden Frieden ebnen werde: „Heute wollen wir die Gleichheit aller Kolumbianer wiederherstellen und damit dafür sorgen, dass die Würde Normalität wird“, so Márquez. In seiner Abschlussrede sprach auch Präsident Petro über die Gleichberechtigung als Weg zum Frieden. Denn wer von der Gesellschaft anerkannt und gleichberechtigt behandelt werde, fühle sich auch als Teil von ihr.
Gleichstellungsministerium soll „Würde zur Normalität machen“ von Nachrichtenpool Lateinamerika ist lizenziert unter Creative Commons Namensnennung-Weitergabe unter gleichen Bedingungen 4.0 international.
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