Kostenlose Essensausgaben warten auf staatliche Unterstützung

(Lima, 21. Januar 2021, redeco).- Nicht nur die Zahl der mit COVID-19-Infizierten steigt – auch der Hunger nimmt zu. Die durch die Pandemie ausgelöste Krise hat dazu geführt, dass Tausende von Menschen ihre Arbeit verloren haben und damit die Grundlage, die es ihnen ermöglicht, sich täglich mit Lebensmitteln zu versorgen. Angesichts dieser Situation organisierten sich die von Armut geprägten Randgebiete der Millionenstadt Lima, um für mehr als 120.000 Familien in Existenznöten öffentliche Volksküchen einzuführen. Diese Essensausgaben sind für viele Peruaner*innen die einzige Nahrungsquelle. Dem Register des Netzwerkes für öffentliche Küchen des Stadtgebietes von Lima gemäß wurden bisher 1.200 öffentliche Essensausgabestellen verzeichnet. Aber es gibt noch viel mehr – die durch die Pandemie verursachte Beschränkung der Bewegungsfreiheit erschwert die Registrierung aller Küchen.

Warten auf staatliche Unterstützung

Jede Ausgabestelle verteilt pro Tag durchschnittlich 300 bis 400 Portionen. Es handelt sich um ein einfaches Mittagessen: Eintopf aus Reis und Kartoffeln. Um diese Menge an Essen zuzubereiten, würde man täglich mindestens 350 oder 400 Soles (etwa 80 bis 90 Euro) benötigen – Geld, das von den bedürftigen Familien nicht aufgebracht werden kann. Manchmal ist aber nur ein Mittagessen nicht genug. „Die Essensausgaben überleben mit den Spenden von hilfsbereiten Menschen, aber wir sind darauf angewiesen, dass Präsident Sagasti das Gesetz über die Versorgung der öffentlichen Küchen umsetzt, damit man uns ein Budget für dieses Jahr zuweist“, erklärte Fortunata Palomino, Vorsitzende des Netzwerks der öffentlichen Volksküchen im Stadtgebietes von Lima. Ende 2020 wurde das Gesetz 3803 verabschiedet, das die öffentlichen Volksküchen als „soziale Basisorganisationen“ während eines Gesundheitsnotstandes anerkennt. Dies bedeutet, dass der Staat wirtschaftliche Unterstützung für den Erhalt dieser Essensausgaben leisten muss. Aber bisher wurde das versprochene Budget noch nicht zugewiesen.

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