Ex-FARC-Kämpferin Yolanda Zabala zusammen mit ihrer Schwester ermordet

(Bogotá, 01. Januar 2021, contagioradio) – Die 22-jährige ehemalige FARC-Kämpferin Yolanda Zabala wurde am 1. Januar 2021 in der Gemeinde Briceño, Departement Antioquia, ermordet. Zabala befand sich im Prozess der Wiedereingliederung im Zentrum Plancha für ehemalige FARC-Kämpfer*innen in Anorí. Ihre 17-jährige Schwester Reina wurde bei dem Angriff ebenfalls getötet. Yolanda ist das erste Opfer der kontinuierlichen Anschläge auf ehemalige FARC-Mitglieder im neuen Jahr. Mit ihr steigt die Gesamtzahl der ermordeten Ex-Kämpfer*innen seit der Unterzeichnung des Friedensabkommens auf 250.

Desolate Sicherheitslage behindert Fortschritte im Friedensprozess

Die FARC-Partei bedauerte diese schreckliche Nachricht und betonte, die Mordserie werde nicht von allein abreißen. Der kolumbianische Staat habe es bisher versäumt, in den Anschlägen einen direkten Angriff auf den in Havanna unterzeichneten Friedensprozess zu erkennen und wirksame Maßnahmen zu ergreifen, um die Mordserie gegen die ehemaligen Kämpfer*innen zu stoppen. Laut dem dritten Bericht des Justice for Colombia Peace Monitor „herrscht in Kolumbien und international große Besorgnis über den aktuellen Stand der Umsetzung des Friedensvertrags“. Die Fortschritte im Friedensprozess würden im Wesentlichen dadurch behindert, dass die öffentliche Sicherheit in verschiedenen Regionen des Landes weitestgehend zusammengebrochen sei.

Die FARC-Partei sowie verschiedene soziale Organisationen fordern die Regierung Duque auf, endlich aktiv zu werden und wirksame Maßnahmen zu ergreifen, um die Massaker und Morde an Ex-Kombattant*innen und Führungspersönlichkeiten sozialer Bewegungen in Kolumbien zu stoppen.

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