Bolsonaro vor der Machtergreifung

In Brasilien waren am siebten Oktober mehr als 140 Millionen Wahlberechtigte aufgerufen, ihre Stimme beim ersten Wahlgang der Präsidentschaftswahlen abzugeben. Nach einer jahrelang eskalierenden Polarisierung der Gesellschaft droht nun ein Alptraum: Der rechtsradikale Präsidentschaftskandidat Jair Bolsonaro, mit all seinen Unterstützer*innen, geht als haushoher Favorit in die zweite Runde am 28. Oktober. Erst mit großem Abstand folgt der Kandidat der Arbeiterpartei, Fernando Haddad. Es ist höchstwahrscheinlich, dass Bolsonaro der nächste Präsident Brasiliens wird – trotz, oder wegen seiner extrem rassistischen, homophoben und sexistischen Ansichten.

Wie konnte es dazu kommen? Am Rand einer Kundgebung in Berlin fragen wir die junge Brasilianerin Liz, die sich einer Gruppe von Lateinamerikaner*innen gegen Faschismus angeschlossen hat. Sie glaubt, dass es vielen Menschen darum geht, der Arbeiterpartei PT einen Denkzettel zu verpassen, die das Land 13 Jahre lang regiert hat und der nun, wie allen anderen Parteien, Korruption vorgeworfen wird. Falschinformationen in den sozialen Medien haben die Polarisierung noch angeheizt. Bolsonaro äußert sich zudem nicht nur rassistisch und sexistisch, er befürwortet auch Waffengewalt, die Militärdiktatur und Folter. Warum wollen ihn so viele Menschen trotzdem wählen?

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