Karawane zentralamerikanischer Mütter durchquerte Mexiko

von Alejandro Pacheco

(Buenos Aires, 30. Oktober 2012, púlsar).- Die Karawane zentralamerikanischer Mütter hatte ihre Suche nach ihren verschwundenen Familienangehörigen am 15. Oktober in Guatemala begonnen. Begleitet wurden die Frauen von verschiedenen Organisationen und Aktivist*innen der Zivilgesellschaft. Auf dem Weg durch Mexiko in Richtung Nordgrenze versuchten sie den Aufenthaltsort ihrer Familienmitglieder ausfindig zu machen.

Humanitäre Tragödie

Soziale Organisationen und Expert*innen wiesen darauf hin, dass es in Mexiko mehr als 70.000 vermisste Migrant*innen gäbe. Alberto Herrera, Leiter von Amnesty International Mexiko betonte, dass es nach wie vor schwierig sei, die Ausmaße dieser humanitären Tragödie zu erfassen, da Mexiko nicht über das nötige Instrumentar verfüge, um die Leichen identifizieren zu können.

Vermisste, tote und schwer verletzte MigrantInnen

Nach Angaben des Nationalen Runden Tisches für Migration in Guatemala (Mesa Nacional para las inmigraciones en Guatemala) liegen 205 Anzeigen über Migrant*innen für den Zeitraum von 2010 bis zum Oktober 2012 vor, die auf ihrem Weg durch Mexiko verschwunden seien. Hinzu kommt die Übergabe der Leichen von 28 Guatemaltek*innen, die seit 2011 in Mexiko ums Leben kamen.

Zudem seien zwischen 2009 und Oktober 2012 166 Migrant*innen nach Honduras zurückgekehrt, die auf ihrer Fahrt mit dem als „La Bestia” („die Bestie“) bekannten Zug schwere körperliche Schäden erlitten hätten. Das prangerte Karen Nuñez an, Sprecherin der Pastorale für humane Mobilität in Honduras. Der Zug durchquert Mexiko, das Land der Azteken, von Süden bis Norden.

Forderungen der Karawane

Die Gruppe forderte von den Behörden El Salvadors, Honduras, Guatemalas und Nicaraguas, die Schaffung von nationalen und regionalen Mechanismen zur Suche nach vermissten Personen aus Zentralamerika.

Um eine erfolgreiche Suche nach den Vermissten zu garantieren, verlangte sie außerdem die effiziente Zusammenarbeit sowohl der mexikanischen als auch der ausländischen Ermittlungsbehörden.

Schließlich forderten die Mitglieder der Karawane auch die Schaffung einer Datenbank mit Informationen nationaler und regionaler Gerichte zu den Personen, die während ihrer Reise durch Mexiko zu Vermissten werden.

Wiedersehen mit vermissten Familienmitgliedern

Bis die Karawane am 3. November in Chiapas zu Ende ging, kam es zum Wiedersehen der Mütter mit fünf vermissten Familienmitgliedern sowie der Bestimmung des Aufenthaltsortes eines weiteren Migranten.

 

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