Fünf Ex-Paramilitärs wegen Vergewaltigungen indigener Frauen verurteilt

(Washington DC, 25. Januar 2022, democracy now/poonal).- Fünf ehemalige Paramilitärs sind in Guatemala für Verbrechen gegen die Menschlichkeit schuldig gesprochen worden. Sie wurden wegen sexueller Übergriffe auf mindestens 36 Frauen der indigenen Machí-Gemeinschaft in den 1980er Jahren zu 30-jährigen Haftstrafen verurteilt.

Seit Jahren hatten Überlebende und Angehörige für Gerechtigkeit für die Opfer gekämpft. Noch bis zum Jahr 2011 konnten die Frauen keine Strafanzeige für diese Gräueltaten erstatten. Schon allein deswegen handelt es sich bei der jüngsten Gerichtsentscheidung vom 24. Januar um ein historisches Urteil.

Seitdem ist über ein Jahrzehnt vergangen, bis die ehemaligen Mitglieder der sogenannten Patrullas de Autodefensa Civil Anfang Januar 2022 vor Gericht gestellt wurden. Die paramilitärische Gruppe bestand aus unterschiedlichen bewaffneten Gruppierungen, die das guatemaltekische Militär – unterstützt von den USA – während des langjährigen bewaffneten Konflikts im Land (1960-1996) rekrutiert hatte. In dieser Zeit sind laut internationalen Menschenrechtsorganisationen mehr als 245.000 Menschen getötet oder verschwunden gelassen worden, in über 90 Prozent dieser Fälle waren die Täter*innen staatliche Akteur*innen.

Wie Überlebende berichten, sammelten die Soldaten die Männer des Dorfes zusammen und ließen sie verschwinden, bevor sie die Frauen überfielen und vergewaltigten. Eine der Überlebenden, die vor Gericht aussagte, war erst 12 Jahre alt, als sie Opfer einer solchen Vergewaltigung wurde.

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